(ots) - Die AfD hat politisch nur ein Thema, die
Flüchtlingskrise, aber sie hat viele Personen, die die Partei prägen
und führen wollen: Gauland, Weidel, Höcke, Petry. Der vielschichtige
Chor der dissonanten Stimmen ist bei der AfD nicht Ausdruck einer
lebendigen Diskussionskultur, sondern ein echtes Problem für den
Bestand der Partei. Montag, am Tag des größten Triumphes der noch
jungen AfD, düpierte Frauke Petry ihre »Parteifreunde« mit der
Ankündigung, der Bundestagsfraktion fernzubleiben. Es war das
Ergebnis einer totalen Entfremdung zwischen ihr, Gauland und Weidel.
Petry flüchtet, weil Gauland und Weidel sie schon lange vertreiben
wollten. So wie unter Bernd Lucke droht der AfD eine Spaltung,
diesmal in einen Flügel der Pragmatiker mit gemäßigten
nationalkonservativen Ansichten, der dem völkisch-nationalistischen
gegenüberstünde. Im Bundestag will die AfD nach eigenen Worten eine
konstruktive Oppositionsarbeit leisten und Themen nach vorne bringen.
Das dürfte ihr schwer fallen, wenn Querelen und Grabenkämpfe ihr die
Energie rauben. Und die Wähler fragen sich, wen oder was sie jetzt
eigentlich gewählt haben.
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