(ots) - Donald Trump ahnte, was da auf ihn zukommt, als er
noch einmal für seinen Favoriten bei einem innerparteilichen Rennen
von Senatskandidaten in die Wahlkampfbütt stieg. Er gehe mit dieser
Parteinahme ein »großes Risiko« ein, meinte der US-Präsident, denn
scheitere sein Mann, werde das auf ihn zurückfallen. Und genau so ist
es gekommen. In Alabama hat jetzt auch Trump verloren. Aber kann eine
solche Vorwahl der Republikaner wirklich Gradmesser für Größeres
sein?
Ja, wenn sie eine Serie peinlicher Niederlagen auffällig fortführt
und die politische Gemengelage für den Präsidenten noch schwieriger
macht. Der agiert außenpolitisch wie der Elefant im Porzellanladen
und schürt Brände, statt sie einzudämmen, bekommt zu Hause kaum etwas
auf die Reihe, ob es nun um Einwanderung oder die Gesundheitsreform
geht. Und er holt sich gerade auch noch eine blutige Nase im Streit
mit Amerikas Sporthelden um Hymne und Patriotismus.
Doch mit Blick auf die restliche oder gar eine zweite Amtszeit
könnte die Schlappe in Alabama vielleicht die gefährlichste sein.
Dort, wo Donald Trump im Vorjahr als Held im Kampf gegen das
verhasste Establishment noch klar siegte, dort wurde er jetzt
gleichsam rechts überholt. Glaubt man seinem einstigen
Wahlkampfstrategen und Chefberater Stephen Bannon, war das erst der
Anfang. Im nächsten Jahr stehen Kongresswahlen an. Der Machtkampf bei
den Republikanern droht zu eskalieren. Und Trumps stramm
rechtskonservative Machtbasis scheint erstmals zu bröckeln.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell