(ots) - Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken
bekräftigen erneut ihre ablehnende Haltung zu einem europäischen
Einlagensicherungssystem. Damit reagieren die Kreditgenossenschaften
auf eine geplante Initiative der EU-Kommission, welche die ins
Stocken geratenen Gespräche über einen gemeinschaftlichen
Einlagenschutz in Schwung bringen soll. Wie die "Börsen-Zeitung"
berichtet, drängt die Kommission darauf, dass die EU-Mitgliedsstaaten
zunächst eine sogenannte Rückversicherungslösung einrichten. Im Kern
würde aber auch diese Konstruktion bedeuten, dass Banken und deren
Kunden in Deutschland für Risiken in anderen EU-Ländern einstehen
müssen.
"Brüssel will den Mitgliedsstaaten auf Biegen und Brechen mehr
Europa aufzwingen", kommentiert Jürgen Gros, Präsident des
Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), die Initiative. Doch die
EU-Kommission müsse endlich lernen, auf bewährte nationale Lösungen
wie den genossenschaftlichen Einlagenschutz in Deutschland zu
vertrauen. Gros: "Was schon funktioniert, muss nicht neu geregelt
werden."
Der GVB lehnt jegliche Art der Vergemeinschaftung der
Einlagensicherung in Europa ab. Vielmehr seien andere EU-Staaten
gefordert, die teils enormen Risiken in den Bilanzen der dort
ansässigen Banken abzubauen und wie von der bestehenden
EU-Einlagensicherungsrichtlinie vorgesehen eigenverantwortlich
stabile Systeme einzurichten. Auf diese Weise könne die
Finanzstabilität verbessert werden. Der Verband erwartet, dass auch
die künftige Bundesregierung mit einem neuen Finanzminister diese
Position auf europäischer Ebene weiterhin vertritt.
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die
Interessen von 1.278 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen
260 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.018 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 51.000 Beschäftigten und
2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen
Genossenschaften eine der größten mittelständischen
Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 31.12.2016)
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