(ots) - Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen)
appelliert an die demokratischen Parteien, nach dem Einzug der AfD in
den Bundestag nicht zur Tagesordnung überzugehen und vor allem nicht
weiter nach rechts zu rücken. "Ich glaube, dass Herr Seehofer nicht
verstanden hat, wenn er jetzt glaubt, man muss noch weiter nach
rechts rücken. Er hat es nicht verstanden, dass es nichts nützt, wenn
man als Plagiat auftritt, das hilft dem Original", sagte die
Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages im phoenix-Interview beim
Länderrat in Berlin. Es komme nun darauf an, die Idee einer
weltoffenen, gerechten und demokratischen Gesellschaft mit großer
Leidenschaft zu bewerben. Deutschland stehe nach der Bundestagswahl
vor einer großen Herausforderung. "Zum ersten Mal in unserer
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland können Holocaust-Verleugner
das Wort im Bundestag ergreifen, das ist für mich nicht vorstellbar
gewesen", so Roth. Bezogen auf mögliche Koalitionsverhandlungen sagte
sie: "Wir wollen ernsthaft sondieren, aber dann muss dabei
herauskommen, dass wir [...] unsere Demokratie in den Vordergrund
stellen und das gilt für Herrn Seehofer genauso wie für Herrn
Lindner, für Frau Merkel und für uns."
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