(ots) - Die Ökonomin Marica Frangakis sieht im Rückblick
auf die Finanzkrise in Griechenland in einem Grexit keine
Alternative. In diesem Falle wäre die Wirtschaft "schnell auf die
Größe von Albanien geschrumpft", sagte das Mitglied im
Nicos-Poulantzas-Institut gegenüber der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochsausgabe). Einen Spielraum
für weitere Kreditprogramme sieht Franakis nicht. "Die Griechen
können einfach nicht mehr, sie sind müde. Vor allem gehen die bereits
beschlossenen Verpflichtungen bezüglich eines Haushaltsüberschusses
bis ins Jahr 2060. Da sind die meisten von uns tot. Damit haben die
Gläubiger, die bisher von Deutschlands Finanzminister Wolfgang
Schäuble angeführt wurden, Athens finanziellen Spielraum stark
eingeschränkt", erklärte die Wirtschaftswissenschaftlerin und
forderte für die Zukunft eine Reform des Eurosystems: "Das Prinzip,
dass ein und dieselbe Maßnahme gut für alle Euromitglieder sein soll,
funktioniert nicht." Das System schütze weder die Starken noch die
Schwachen. Wir brauchen mehr Integration. Aber die muss gerechter und
nachhaltiger sein - sowohl sozial als auch ökologisch. Dies kann
nicht über Nacht geschehen, aber wir müssen uns jetzt an einen Tisch
setzen und darüber nachdenken, ein neues Europa und einen neuen Euro
zu schaffen."
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