(ots) - »Die Hängepartie um die Unabhängigkeit geht weiter«
Berlin (ots). In Katalonien beteiligten sich am 3. Oktober
Hunderttausende am Generalstreik und Tag des Bürgerprotests gegen die
Polizeigewalt. »Es ist interessant, dass die katalanischen Ableger
der spanischen Gewerkschaften UGT, der Arbeiterkommissionen CC.OO
oder USO jetzt mitmachen, obwohl die spanischen Dachverbände dagegen
sind«, sagte Katalonien-Experte Klaus-Jürgen Nagel der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe). Er
rechnet mit einer politischen Zuspitzung des Konfliktes in den
kommenden Tagen. »Denkbar ist, dass die Unabhängigkeit erklärt, aber
ihre Ausrufung erst für einen späteren Termin vorgesehen wird, um
Verhandlungszeitraum zu schaffen«, so der Politikprofessor von der
Universität Pompeu Fabra in Barcelona. Von Madrid erwartet er keine
Dialoginitiative: »Bereitschaft, sich auf Verhandlung und Mediation
einzulassen, ist offenbar nicht vorhanden. Insofern ist der Artikel
155 zur Aussetzung der Autonomie Kataloniens durchaus eine Option,
wie auch eine juristische Verfolgung gegen alle, die bei der
Referendumsdurchführung beteiligt waren oder wie viele katalanische
Polizisten, sich der Gewaltausübung gegen die Bürger verweigert
haben.«
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