(ots) - Die Grundaussage des spanischen Königs Felipe VI.
spricht Bände: »Mit ihrem unverantwortlichen Verhalten können sie die
Stabilität Kataloniens und ganz Spaniens in Gefahr bringen.«
Gerichtet war dieser Vorwurf an die Regierung Kataloniens, die in der
Tat ein riskantes Manöver betreibt. Allerdings sind in Katalonien
über 70 Prozent der Bevölkerung für das Selbstbestimmungsrecht der
Völker - auch fast alle Unabhängigkeitsgegner wollen darüber
demokratisch abstimmen. Und diese Umfragen stammen noch von vor dem
1. Oktober, der von vielen Katalanen als Wendepunkt angesehen wird.
Das Zitat einer 27-Jährigen aus Barcelona spricht ebenfalls Bände:
»Ich war nie für die Unabhängigkeit, wirklich nie. Ich habe dagegen
gestimmt. Aber was heute passiert ist, hat meine Meinung geändert.
Nachdem ich das erlebt habe, weiß ich, dass sich etwas ändern muss.
Wenn wir noch mal wählen können, werde ich auf jeden Fall für die
Unabhängigkeit stimmen. Und ich glaube, dass es sehr vielen so geht
wie mir. Ich bin nicht die Einzige, die heute ihre Meinung geändert
hat. Etwas muss passieren. Es muss eine Lösung gefunden werden.«
Spaniens König hat eine Rede gehalten, die an seinen Untertanen in
Katalonien komplett vorbeiging. Spaniens König hat kein Wort über die
Polizeigewalt gegen friedliche Untertanen verloren. Spaniens König
hat nichts verstanden. Seine Rede war unverantwortlich. Sie wird zur
Stabilität Spaniens nichts beitragen - im Gegenteil.
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