(ots) - Die seit Didier Eribons "Rückkehr nach Reims" auch
in Deutschland populäre These, dass es eine massenhafte Hinwendung
von Unterstützern der Kommunistischen Partei Frankreichs zur
rechtextremen Front National (FN) gegeben habe, sei falsch, sagt
Pierre Laurent im Interview mit der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). Laurent ist
Vorsitzender der PCF und kürzlich wiedergewählter Abgeordneter des
französischen Senats. 110000 Mitglieder hat die Kommunistische Partei
Frankreichs (PCF). Damit ist sie eine der größten Parteien des
Landes. An Macht und Einfluss hat die fast hundertjährige PCF dennoch
seit den 1980er Jahren erheblich eingebüßt, heute ist Saint-Denis die
letzte Großstadt mit einem kommunistischen Bürgermeister.
Gleichzeitig gewinne sie wieder an Einfluss, da durch den Absturz der
Parti socialiste (PS) ein Vakuum entstanden sei, sagt Laurent. Er
kritisiert im Interview die europapolitischen Vorschläge von Emmanuel
Macron als unzureichend, da sie "keine grundlegende Änderung der
sozialen und ökonomischen Architektur der EU" bedeuteten. Und er
spricht über die Proteste gegen die Arbeitsmarktreform, die - so
Laurent - noch im Aufwind seien.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell