PresseKat - Westfalenpost: Nicht mutig, aber richtig / Kommentar von Harald Ries zum Literaturnobelpreis

Westfalenpost: Nicht mutig, aber richtig / Kommentar von Harald Ries zum Literaturnobelpreis

ID: 1537499

(ots) - Immer fallen einem Namen ein, die den Preis
mindestens so verdient hätten. Dafür kann die Jury nichts. Sie kann
nicht alle glücklich machen. Hat allerdings auch schon mehr Menschen
verstört als nötig. Mit Kazuo Ishiguro jedoch nicht. Nachdem zuletzt
Dylan neben viel Jubel auch viel Skepsis auslöste und der Preisträger
sich recht pubertär aufführte, sind nun die Reaktionen positiv, es
ist eine seriöse Übergabe zu erwarten, und die japanische Herkunft
des britischen Autors passt in kulturelle Crossover-Konzepte.
Außerdem ist er weder ein unbekannter Außenseiter, noch einer der
ständigen Verdächtigen oder ein Hochbetagter, dessen großes Werk
lange hinter ihm liegt.

Aber das alles ist völlig unwichtig. Wichtig sind die Bücher. Die
berühmten verfilmten und die anderen. Etwa "Als wir Waisen waren",
eine Art Krimi, der zurückführt in eine Kindheit in Shanghai. Oder
"Der begrabene Riese", eine Art Fantasy-Roman aus dem sechsten
Jahrhundert. Ishiguro liest sich leicht. Seine Sprache ist schön,
zurückhaltend. Unter der Oberfläche klaffen gewaltige Tiefen.
Schrecken zeigen sich und Liebe und Güte. Der Nobelpreis sollte guten
Büchern viele Leser verschaffen. Das könnte hier funktionieren.
Deshalb ist die Entscheidung vielleicht nicht besonders mutig oder
sensationell, aber sehr richtig.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell




Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Straubinger Tagblatt: Keine Ermittlungen im NSA-Skandal - Grenzen der Aufklärung Heilbronner Stimme: Ehemaliger Staatsminister im Außenamt Michael Georg Link: OSZE als Vermittler im Konflikt um Katalonien
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 05.10.2017 - 20:42 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1537499
Anzahl Zeichen: 1655

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hagen



Kategorie:

Außenhandel



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalenpost: Nicht mutig, aber richtig / Kommentar von Harald Ries zum Literaturnobelpreis"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalenpost (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Westfalenpost: Peking unter Druck ...

Friedensnobelpreis für Liu Xiaopo Von Eberhard Einhoff Eine mutige Ehrung für einen Mutigen - klar und eindeutig ist diesmal die Entscheidung des Nobel-Komitees. Liu Xiaobo mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen, einen in Haft sitzenden ch ...

Westfalenpost: Abgefahren ...

Tests mit überlangen Lkw Von Rolf Hansmann Probieren geht bekanntlich über Studieren. Im Fall der überlangen Lkw (Gigaliner) auf deutschen Autobahnen freilich ist jeder weitere Test so überflüssig wie ein Schlagloch auf einer frisch geteer ...

Alle Meldungen von Westfalenpost