(ots) - Auch der amtierende US-Präsident stand auf der
Vorschlagsliste für den diesjährigen Friedensnobelpreis. Jener Donald
Trump, der den Konflikt um Nordkoreas Kernwaffen anheizt und gerade
alles daran setzt, einen funktionierenden Vertrag zur Verringerung
der nuklearen Bedrohung zu kippen - das Atomabkommen mit Iran. So
gesehen kann man die Wahl des Osloer Komitees auch als Antwort auf
seine gefährliche und verantwortungslose Politik sehen. Ob sie aber
zum erhofften Zeichen für die dringend notwendige atomare Abrüstung
wird, das liegt zuerst an allen Staaten, die Kernwaffen besitzen.
ICAN, die weltweite Kampagne zur Abschaffung der Atomwaffen, warnt
nachdrücklich vor den katastrophalen humanitären Folgen jeglichen
Kernwaffeneinsatzes und fordert die vollständige Liquidierung der
gefährlichsten Massenvernichtungswaffen. Mit dem inzwischen bei den
Vereinten Nationen zur Unterschrift ausliegenden Verbotsvertrag wäre
ein völkerrechtliches Instrument vorhanden, um dieses Ziel endlich zu
erreichen. Nur fällt es augenscheinlich schwer, von der
machtpolitischen Währung der nuklearen Sprengköpfe zu lassen. Doch
diese Preisverleihung stärkt nicht nur alle, die sich für eine
atomwaffenfreie Welt einsetzen. Sie erhöht zugleich den Druck auf
jene Regierungen, die den Vertrag bisher boykottiert haben. Auch die
in Deutschland, wo noch immer US-Atombomben lagern. Denn das
Schreckgespenst eines nuklearen Konflikts droht mehr denn je Realität
zu werden.
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