(ots) - Gut, dass es Lehrer gibt, die Flüchtlingskindern
freiwillig in den Ferien Deutsch beibringen wollen. Gut, dass Jungen
und Mädchen die Schulbank drücken möchten, obwohl sie zur selben Zeit
auch auf dem Spielplatz toben könnten. Gut, dass die Politik ein
solches Projekt auf den Weg bringt und bürokratische Hürden einreißt.
Der Ferien-Unterricht für Flüchtlinge, der in Kürze in
Nordrhein-Westfalen starten soll, mündet in eine Win-Win-Situation,
von der viele profitieren können. Weil Integration ohne Spracherwerb
nicht funktionieren kann, hilft die Aktion in erster Linie natürlich
den jungen Migranten selbst. Aber auch die Schüler, die unsere
Sprache schon beherrschen, ziehen daraus einen Nutzen: Sie werden im
Unterricht nicht länger von anderen ausgebremst, die inhaltlich nur
deswegen nicht mitkommen, weil sie nicht verstehen, was die Lehrerin
sagt. Der Lackmustest steht allerdings noch aus: Ein Pilotprojekt
bezieht sich naturgemäß auf wenige Fälle. Erst wenn der Plan von
Landesschulministerin Gebauer auch unter realistischen Bedingungen -
also mit tausenden Schülern (und dann immer noch freiwillig tätigen
Lehrern?) - funktioniert, darf die Landesregierung ihn als Erfolg
verbuchen. Zu wünschen wäre es.
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