(ots) - Die Angst der Politiker, dass die Reichen aller
Welt ihr Geld vor ihnen verstecken, ist bekanntlich übergroß. So
hoffte der ehemalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück einst mit
Hilfe einer niedrigen Abgeltungsteuer Superreiche dazu zu bewegen,
ihr in Oasen geparktes Geld wieder ordentlich versteuern zu lassen.
Doch gebracht hat dieses »Besser 25 Prozent von x als nix«
bekanntlich eigentlich nix.
Denn Superreiche lassen sich von niedrigen Steuern nicht abhalten,
ihr Geld in Steueroasen wie der Schweiz oder Hongkong zu verstecken.
Dies zeigt eine aktuelle Studie des renommierten
US-Wirtschaftsinstituts National Bureau of Economic Research, der
zufolge die Steuerhöhe ein ziemlich unbedeutender Faktor in Bezug auf
die Vermögensflucht ist. Zum einen dienen Offshore-Konten nämlich
dazu, illegal erworbenes Geld zu verstecken. Zum anderen wird
vermutlich derjenige Superreiche, der sich mal die Mühe gemacht hat,
sein Geld beiseite zu schaffen, auch bei ein Prozent Steuern noch
»Lieber nix von x als ein Prozent von x« denken. Insofern helfen
Belohnungen bei der Bekämpfung von Steueroasen nicht weiter.
Dass dies auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit ist, liegt
auf der Hand. Schließlich rentiert es sich nur für Superreiche,
Vermögen auf Offshore-Konten verschwinden zu lassen. Dass ihnen dies
mit dem kürzlich in Kraft getretenen automatischen
Informationsaustausch über Finanzkonten zwischen 50 Staaten schwerer
gemacht wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch reicht
dieser bei weitem nicht aus.
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