(ots) - Die Bauwirtschaft baut nur diejenigen Wohnungen,
die von Bauherren/Bauträgern beauftragt werden. Dabei gibt sie nach
den Daten des Statistischen Bundesamtes im wesentlichen die
Baukostenentwicklung in den Preisen weiter. So lag nach den Daten des
Statistischen Bundesamtes der Kostenindex für Baukosten in neuen
Wohngebäuden in 2016 um 2 % über dem Wert von 2015. Die
Verkaufspreise für Bauleistungen an neuen Wohngebäuden stiegen in
diesem Zeitraum um 2,2 % (und damit wie in den Vorjahren auch). Nach
der heutigen Meldung des Statistischen Bundesamtes sind die Preise
seit 2008 erstmalig in einem Monat um rund 3 % gestiegen. Auch der
Vorwurf: "Der Bauwirtschaft geht es einfach zu gut" verfängt vor
diesem Hintergrund nicht. Richtig ist dagegen, dass angesichts der
hohen Nachfrage ein hoher Auftragsbestand vorhanden ist, der aber
noch nichts über dessen Preise aussagt.
Die hohe Nachfrage, gerade im hochpreisigen Bereich von
Immobilien, ist vor allem durch die Finanzmarktkrise verursacht;
danach schien eine Anlage großer Finanzmittel in Immobilien quasi
alternativlos. Die Bauwirtschaft setzt sich dagegen seit Jahren in
der "Kampagne für den Wohnungsbau" als auch im Bündnis für
bezahlbares Bauen und Wohnen dafür ein, dass mehr preiswerte
Wohnungen auf den Markt kommen. Dafür muss die Politik die
Rahmenbedingungen entsprechend ändern, denn ein hoher Anteil der
Baukosten ist politisch indiziert. Dazu gehört für uns, verfügbare
Baugrundstücke bei niedrigen Baulandpreisen zur Verfügung zu stellen,
die Grunderwerbsteuer wieder zu senken, die AfA im Mietwohnungsbau
von 2 auf 3 % zu erhöhen sowie die Belastungen des Neubaus durch
Normen und Verordnungen zu senken. Darüber hinaus sind Bund und
Länder in der Pflicht, mehr Wohnungen im Rahmen des Sozialen
Wohnungsbaus zur Verfügung zu stellen.
Auch im Hinblick auf die Produktivitätsentwicklung ist die Branche
auf einem guten Weg. Vielfältige Maßnahmen zur Digitalisierung werden
bereits von den Unternehmen in unterschiedlichem Umfang umgesetzt.
Dazu gehört RFID, 3D Druck, mobile Datenerfassung bis hin zu BIM. Wie
hoch das Potential am Ende ausfällt, wird allerdings erst die Zukunft
zeigen."
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Dr. Ilona K. Klein
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