(ots) - Die USA haben die Tür zur UNES-CO krachend hinter
sich zugeschlagen. Es ist ein alarmierendes Zeichen, wenn sich die
einzig verbliebene Supermacht auch von eindringlichen Appellen -
sieht man einmal von Israel ab - aller relevanten Verbündeten nicht
umstimmen lässt. Die Weltbildungs- und Kulturorganisation ist damit
in ihren Wirkungsmöglichkeiten erheblich eingeschränkt. Aber der
Schaden geht darüber weit hinaus. Es ist ja nicht allein das
beleidigte Wüten einer sich geistig-kulturell in die
Selbstbeschränkung zurückziehenden Administration, das hier offenbar
wird. Dieser Rückzieher der Trump-Truppe ist Teil eines sich
abzeichnenden Crash-Kurses, den dieses Amerika gegen die
Multilateralität der Welt führt. Der Fall »Hebron« ist
vergleichsweise nichtig, um einen Präsidenten der USA im
diplomatischen Porzellanladen um sich schlagen zu lassen wie ein
trunkener Raufbold. Und so muss man wohl vermuten, dass es hier auch
darum geht, Zeichen zu setzen, freilich Zeichen der perversesten Art.
Vorvorgänger Bush jun. wollte einst vor und mit dem Irak-Krieg »Shock
and Awe«, Angst und Schrecken erzeugen, gegen alles, was sich ihm
entgegenstellt. Die Staaten haben also zu gewärtigen, dass die
jetzige Administration noch vieles mühsam Ausgehandelte zu zerstören
gedenkt, was unsere jetzige politische Welt im Innersten
zusammenhält: heute das Iran-Abkommen und demnächst nach der UNESCO
auch andere Grundpfeiler der UNO-Architektur.
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