(ots) - Christian Altmeier über den Konflikt in
Katalonien
Dass sich der Katalonien-Streit derart hochgeschaukelt hat, dass
nun eine offene Konfrontation droht, ist Fehlern auf beiden Seiten
geschuldet. Ministerpräsident Mariano Rajoy hat von Anfang an strikt
eine juristische Linie verfolgt und keinerlei Entgegenkommen gezeigt.
Dabei hätte es genügend stichhaltige Argumente gegeben, um die
Katalanen von einem Verbleib in Spanien zu überzeugen. Für eine
dauerhafte Beilegung des Konflikts wäre das allemal besser gewesen,
als Bilder prügelnder Polizisten. Aber auch die katalanischen
Separatisten waren nie wirklich an einem Dialog mit Madrid
interessiert. Stattdessen haben sie im Alleingang den Kurs zur
Unabhängigkeit eingeschlagen und keine Gelegenheit zum Konflikt
ausgelassen. Doch hat sich Regierungschef Carles Puigdemont nun in
die Sackgasse manövriert. Ruft er die Unabhängigkeit Kataloniens aus,
wird er abgesetzt und es kommt zu Neuwahlen. Lenkt er ein, werden die
Hardliner in seiner Regierung die Koalition platzen lassen - und es
wird ebenfalls Neuwahlen geben. Diese stellen zugleich den einzigen
Ausweg aus dem Konflikt dar - sofern die Separatisten nicht gestärkt
daraus hervorgehen werden.
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