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Zuständige Jugenddezernentin über Ludwigshafener "Terrorkind": "Wir haben Anlass zur Hoffnung, dass er wieder Kind sein kann."

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(ots) - Der Junge, der im November vergangenen Jahres eine
selbst gebastelte Bombe auf dem Ludwigshafener Weihnachtsmarkt
deponierte, hat sich nach Einschätzung des zuständigen Jugendamts
inzwischen verändert. "Damals vermied er jeden Blickkontakt, gab
nicht die Hand, schaute auf den Boden. Er war ein verstocktes Kind,
das weder auf mich noch auf meine Kollegen reagierte", sagt Jürgen
May, Leiter des Jugendamts Ludwigshafen, in der am Donnerstag
erscheinenden Ausgabe des stern. "Nun berichten mir die Kollegen,
dass er viel offener geworden ist, dass er gern kocht, dass er auf
sein Aussehen achtet wie jeder Teenager und schlanker werden will."
Die Ludwigshafener Jugenddezernentin Cornelia Reifenberg sagt: "Wir
haben Anlass zur Hoffnung, dass er wieder Kind sein kann."

Der deutsch-irakische Junge ist vor einem Jahr als erstes
"Terrorkind" Deutschlands bekannt geworden. Da er im November 2016
erst zwölf Jahre alt war, konnte er nicht in Jugendarrest genommen
werden. Die Behörden fanden erst nach langer Suche eine geschlossene
Einrichtung, die ihn aufnahm. Dort, so May zum stern, wird er seit
März 2017 von vier Sozialpädagogen und zwei Psychologen im
Schichtdient betreut, hinzu komme ein Lehrer für den
Einzelunterricht. Das Haus werde wegen des Jungen rund um die Uhr von
einem Security-Dienst bewacht. Cornelia Reifenberg sagt dem stern,
sie könne noch nicht beziffern, was das alles koste. Es sei "sehr
teuer", allerdings auch notwendig, da nicht auszuschließen sei, "dass
von dem Jungen eine Gefahr ausgeht - für andere, aber auch für sich
selbst."

Jugenddezernentin Reifenberg fordert im Gespräch mit dem stern
eine spezielle Einrichtung für Kinder unter Terrorverdacht. "Wir
brauchen pro Bundesland mindestens zwei Plätze für solche Kinder, die
beispielsweise an eine Kinder- und Jugendpsychiatrie oder eine




Jugendhilfeeinrichtung angegliedert werden." Bund und Länder müssten
Lösungen erarbeiten. "Momentan ist das Land nicht bereit, einen
einzigen Euro zu investieren, auch nicht in diesem Fall."

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Sabine Grüngreiff,
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Datum: 25.10.2017 - 11:00 Uhr
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