(ots) - Realistischerweise gibt es nun zwei Optionen.
Erstens: Puigdemonts eigene Regierung "putscht" gegen ihn und
erzwingt doch noch Neuwahlen. Oder aber, die unschönere Möglichkeit:
Puigdemont ruft tatsächlich die Unabhängigkeit aus. In diesem Fall
dürfte die Regierung in Madrid kaum zögern, die angedrohten
Zwangsmaßnahmen in die Tat umzusetzen. Vor diesem Hintergrund sind
Puigdemont und seine Regierung in der Pflicht, über ihren
Konfrontationskurs noch einmal nachzudenken.
Dasselbe gilt allerdings auch für die Gegenseite. Wenn Madrid sich
Neuwahlen in Katalonien erhofft, sollte es im Gegenzug auch Gespräche
in Aussicht stellen - sowie einen Verzicht auf die Anwendung von
Artikel 155. Dazu zeigte sich Ministerpräsident Mariano Rajoy bisher
jedoch nicht bereit. Rajoy wie Puigdemont bewiesen bisher beide ein
gefährliches Maß an Sturheit. Bleibt zu hoffen, dass ihr jeweiliges
Umfeld sie doch noch zur Mäßigung bringt. Es wäre besser für alle.
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