(ots) - »Was du tust, tue es klug und bedenke das Ende!«,
sagt eine uralte Weisheit. Die katalanischen
Unabhängigkeitsbefürworter haben sich verzockt. Mit dem Referendum
haben sie gehofft, Madrid zu Gesprächen über mehr Autonomie zu
bewegen, doch die Franco-Nachfolgepartei unter Ministerpräsident
Rajoy hat nicht mal daran gedacht. Gefangen in einer Spirale, in der
Reaktion auf Reaktion folgte, hat das katalanische Regionalparlament
die Loslösung von Spanien eingeleitet, ohne ein klares Angebot für
die Zeit danach zu haben. Damit spaltet sie nicht nur die Katalanen,
sondern nimmt den Absturz der Wirtschaft in Kauf und gefährdet damit
die Lebensgrundlage der Menschen. Glauben die Befürworter wirklich,
dass sie einen Machtkampf auf der Straße gewinnen können? Und selbst
wenn sie es schaffen, wie soll ein unabhängiges Katalonien überleben,
außerhalb der EU, ohne eigene Währung, mit Zollpflicht und
Grenzkontrollen? Das wären die unmittelbaren Konsequenzen einer
einseitig ausgerufenen Unabhängigkeit. Immer mehr Katalanen scheinen
das zu bemerken: In Umfragen verlieren die Unabhängigkeitsbefürworter
ihre bisherige hauchdünne Mehrheit, und die einflussreiche
Bürgermeisterin Barcelonas distanziert sich. Seinen Drohungen und
Maximalforderungen musste Puigdemont irgendwann Taten folgen lassen.
Diese Eile hat fatale Folgen: Nicht anerkannt und isoliert droht
einer Republik Katalonien das Scheitern, bevor es sie überhaupt gibt.
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