(ots) - Joachim Meyerhoff, 50, weiß nicht, was ohne die
Schauspielausbildung aus ihm geworden wäre. "Vielleicht habe ich auch
deshalb all die Jahre durchgehalten, weil ich einfach nicht wusste,
was ich sonst hätte machen sollen", erzählt der heute gefeierte
Burgschauspieler im großen Interview in der neuen Ausgabe des stern.
"Ein richtiger Schauspieler zu werden - das war wirklich ein sehr
langer und sehr mühsamer Weg", erzählt Meyerhoff. "Oft dachte ich,
ich schaffe es nie."
In seinem neuen Roman "Die Zweisamkeit der Einzelgänger"
(erscheint am 9. November) geht es erneut um Meyerhoffs Leben.
Diesmal sind seine frühen Beziehungen der Schwerpunkt. In seiner Zeit
am Theater in Bielefeld ist Meyerhoff einsam und erfolglos. Aber er
will unbedingt am Leben teilnehmen und beginnt beinahe gleichzeitig
Beziehungen zu drei Frauen.
Verwundert habe er "eine bis dahin unbekannte moralische
Skrupellosigkeit in sich entdeckt. In jeder Welt sei ein anderer
Joachim am Werk gewesen. "Das hat auch meinem nicht sehr stabilen
Charakter zu tun", erzählt Meyerhoff dem stern. "Ich habe Stabilität
immer mehr über andere erfahren als durch mich selbst. Ich konnte
immer prima an andere andocken und dann denken, das wäre ich."
Dabei hatte er lange Zeit nach der Ausbildung eher Probleme mit
dem anderen Geschlecht. Die Körperlichkeit an der Schauspielschule
habe ihn erst irritiert und dann angewidert: "Dieses Geknuddel,
Gewuddel, Geknutsche und Gemutschel. Das Zermörsern der Privatspähre
als Berufsbestandteil fand ich schrecklich. Das hat mich längere Zeit
zum Asketen gemacht."
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