(ots) - Global tätige Konzerne müssen auch überall in der
Welt Verantwortung für Mensch und Umwelt übernehmen, fordert Sarah
Lincoln. Die Referentin für Wirtschaft und Menschenrechte bei der
Nichtregierungsorganisation (NGO) Brot für die Welt hat die jüngste
Verhandlungsrunde für ein entsprechendes internationales Abkommen bei
den Vereinten Nationen in Genf begleitet. "Wenn Unternehmen im
Ausland die Rechte von Arbeiterinnen und Arbeitern verletzen, die
lokale Bevölkerung von ihrem Land vertreiben oder Schäden für Umwelt
und Gesundheit verursachen, bleibt dies für sie häufig ohne Folgen",
begründet sie die Notwendigkeit einer Übereinkunft. In vielen Ländern
fehle es an einer unabhängigen Justiz. Weitere Probleme seien, dass
wirtschaftliche Interessen ein höheres Gewicht als soziale Belange
haben und der Staat oft mit der Wirtschaft eng verbandelt sei.
Lincoln unterstützt, dass Ecuador den Prozess für ein Abkommen zur
Unternehmensverantwortung angestoßen hat. Sie verweist aber auch auf
die Bedeutung von NGO bei der jüngsten Verhandlungsrunde. Mehr als
200 VertreterInnen der globalen Zivilgesellschaft haben demnach mit
zahlreichen Fallberichten "die Dringlichkeit verdeutlicht, den
Aktivitäten transnationaler Unternehmen verbindliche
menschenrechtliche Grenzen zu setzen". Auch diesem Druck sei es zu
verdanken, dass die EU den Prozess bisher nicht stoppen konnte und
die Verhandlungen 2018 in die nächste Runde gehen. "Dann hoffentlich
mit einem Vertragsentwurf", so Lincoln.
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