(ots) - Die Bankenregulierung sollte intensiver auf ihre
Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit überprüft werden. Das empfiehlt der
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung in seinem heute veröffentlichten Jahresgutachten der
Bundesregierung. Auf diese Weise würde sichergestellt, dass
"ineffektive Regulierungen" identifiziert und gegebenenfalls
abgeschafft werden können, schreiben die Ökonomen. Besonders wichtig
sei das für den Verbraucherschutz, der sich bislang einer Evaluierung
weitgehend entzogen habe.
"Mehr Bürokratie bringt nicht mehr Stabilität", kommentiert Jürgen
Gros, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), die
Forderung des Sachverständigenrats. Dieser habe in seinem
Jahresgutachten zu Recht festgestellt, dass sich der
Regulierungsaufwand in den vergangenen Jahren deutlich erhöht habe.
Daher sei es richtig und wichtig, so Gros, die Effizienz der Regeln
zu verbessern, die Inkonsistenzen verursachen und im Meldewesen zur
Doppelerhebung von Daten führen. Das belaste insbesondere kleinere
Kreditinstitute wie die Volksbanken und Raiffeisenbanken. Der
GVB-Präsident weiter: "Die künftige Bundesregierung sollte sich die
Empfehlung der Wirtschaftsweisen zu Herzen nehmen. Ineffiziente
Strukturen schaden der Gesamtwirtschaft. Deshalb brauchen wir
dringend regelmäßige Regulierungschecks."
Der GVB begrüßt zudem die Feststellung des Sachverständigenrats,
wonach ein "vielfältiges Finanzsystem" wie das deutsche zu mehr
Finanzstabilität beiträgt. Aus Sicht des Verbands ist es deshalb umso
wichtiger, die Forderungen der Regionalbanken nach klaren und
verhältnismäßigeren Vorschriften zu berücksichtigen. Andernfalls, so
warnt der Sachverständigenrat, könne es zu einem Konsolidierungstrend
am Bankenmarkt kommen, der auf regulierungsbedingten
Wettbewerbsnachteilen für kleinere Institute beruht.
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die
Interessen von 1.278 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen
260 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.018 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 51.000 Beschäftigten und
2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen
Genossenschaften eine der größten mittelständischen
Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 31.12.2016)
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