(ots) -
- Veränderte Regulierungen und Infrastrukturen bieten Chance für
Finanzstandort Deutschland
- IFD stellt sechsten Finanzstandortbericht vor
Der deutsche Finanzstandort wurde im letzten Jahr von zwei
unterschiedlichen Entwicklungen geprägt: Normalisierung auf den
Finanzmärkten auf der einen Seite, starker Einbruch der
Wirtschaftsaktivitäten zu Beginn des Jahres auf der anderen. Dies
erklärt auch die unterschiedliche Performance der einzelnen Bereiche
des Finanzstandorts. Zu diesem Schluss kommt der sechste
Finanzstandortbericht der Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD)
in seinem Marktüberblick.
So profitierten die Segmente Investmentfonds und Zertifikate im
vorigen Jahr vor allem von der Erholung der Aktienmärkte. Die
Bankeinlagen der privaten Haushalte normalisierten sich. Auf den
Rentenmärkten sorgte die Einengung der Spreads für außergewöhnliche
Gewinnsprünge, vor allem bei Unternehmensanleihen. Dagegen blieben
viele Marktsegmente, deren Entwicklung eng mit der konjunkturellen
Entwicklung verbunden ist, wie Unternehmenskredite und -einlagen,
M&A-Transaktionen und Beteiligungsfinanzierungen, ausgesprochen
schwach.
Außerordentlich positiv schnitt im vergangenen Jahr der Markt für
Lebensversicherungen ab. Das Beitragswachstum erreichte mit über 6%
den höchsten Wert seit zehn Jahren. Ein wachsender Anteil stammt
dabei aus Einmalbeiträgen, d.h. der Anlage größerer Summen. Darin
zeigt sich das Vertrauen der Kunden in die Stabilität der deutschen
Versicherungswirtschaft, die sich in der Krise als ein
Stabilitätsanker erwiesen hat.
Insgesamt ist die deutsche Finanzkultur von Langfristigkeit sowie
langjährigen und gewachsenen Geschäftsbeziehungen geprägt. Hinzu
kommt die hervorragende Handelsstruktur des Börsenplatzes
Deutschland. Die IFD ist daher überzeugt, dass der Finanzstandort
Deutschland gute Chancen hat, gestärkt aus der Finanzkrise
hervorzugehen und künftig in Europa eine prägendere Rolle zu spielen.
"An der Bedeutung des Finanzstandorts Deutschland als wichtigem Motor
für Wachstum und Beschäftigung hat die Finanzkrise nichts geändert.
Für die großen Herausforderungen, die vor uns liegen, brauchen wir
einen starken Finanzstandort", sagte Prof. Dr. Heise, Chefvolkswirt
der Allianz SE und IFD-Sherpa, anlässlich der Pressekonferenz zur
Vorlage des Finanzstandortberichts.
Die in der IFD zusammengeschlossenen Vertreter der deutschen
Finanzwirtschaft setzen sich in zwei Sonderkapiteln des Berichts mit
aktuellen Fragen der Regulierung des Finanzmarktes sowie der
Bewältigung der Eurokrise auseinander. Die IFD-Volkswirte beschreiben
die Bedingungen für den weiteren Erfolg der Währungsunion. Der neue
Europäische Stabilitätsmechanismus sei eine richtige und präventive
Reaktion der EU gewesen, mit der starke Marktreaktionen und
Ansteckungsgefahren unterbunden werden konnten. Dieser Schutzschirm
bietet jedoch keine endgültige Antwort auf die Krise der
Staatsfinanzen im Euroraum. "An der Weiterentwicklung der
europäischen Institutionen zur langfristigen Sicherung der Stabilität
der Währungsunion führt kein Weg vorbei", erklärte Dr. Ulrich Kater,
Chefvolkswirt der DekaBank und IFD-Sherpa. "Im Zentrum steht dabei
die Wiederbelebung des Stabilitäts- und Wachstumspakts."
Ãœber die IFD
Die IFD wurde 2003 ins Leben gerufen, um mit Innovationen und
gemeinsamen Aktivitäten einen Beitrag zur Stärkung des deutschen
Finanzstandorts zu leisten und damit Ideengeber und Katalysator für
Fortschritt mit Ziel eines nachhaltigen Wachstums zu sein.
IFD-Mitglieder sind Kreditinstitute und Unternehmen der
Versicherungswirtschaft gemeinsam mit Verbänden der Finanzwirtschaft,
der Deutschen Börse, der Deutschen Bundesbank und dem
Bundesministerium der Finanzen. Mehr als 200 Experten aus den
IFD-Mitgliedshäusern widmen sich Themen rund um die Schwerpunkte
"Stärkung des Wachstums", "Förderung von Innovation" sowie
"Mitgestaltung der Europäischen Finanzmarktintegration". Die
Mitglieder der IFD Allianz, Bayerische Landesbank, Bundesministerium
der Finanzen, Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken, Bundesverband deutscher Banken, Commerzbank,
DekaBank, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Deutsche Bundesbank,
Deutsche Postbank, Deutscher Sparkassen- und Giroverband, DZ BANK,
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, HypoVereinsbank,
KfW Bankengruppe, Morgan Stanley, Munich Re.
Assoziierte Mitglieder der IFD:
Citigroup, Dexia, Goldman Sachs, J.P. Morgan
Pressekontakt:
Christian Achilles, Deutscher Sparkassen- und Giroverband,
(030) 20 22 55 100
Iris Bethge, Bundesverband deutscher Banken,(030) 16 63 12 00
Claudia Bresgen, HypoVereinsbank,(089) 37 82 55 54
Dr. Frank Herkenhoff, Deutsche Börse,(069) 21 11 34 80
Dr. Michael Helbig, KfW Bankengruppe,(069) 74 31 96 31
Dr. Rolf Kiefer, DekaBank,(069) 71 47 79 18
Roland Klein, CNC,(089) 59 94 58 122
Dr. Christian Lawrence, Munich Re,(089) 38 91 54 00
Annika Müller de Vries, Deutsche Bundesbank,(069) 95 66 40 65
Ulrike Pott, Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft,(030) 20 20 51 10
Matthias Priwitzer, Bayerische Landesbank,(089) 21 71 21 255
Reiner Roßmann, Commerzbank,(069) 13 64 66 46
Dr. Detlev Rahmsdorf, Deutsche Bank,(069) 91 03 64 24
Martin Roth, DZ BANK,(069) 74 47 42 750
Melanie Schmergal, Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken,(030) 20 21 13 20
Jeanette Schwamberger, Bundesministerium der Finanzen,
(030) 18 68 22 543
Elke Strothmann, Morgan Stanley,(069) 21 66 15 53
Dr. Lorenz Weimann, Allianz,(089) 38 00 16 891