(ots) - Es ist eine schöne Vorstellung: Die deutschen
Ärzte sind so sehr um ihre Patienten bemüht, dass sie den größten
Ärger nicht scheuen. Wenn die ihnen Anvertrauten etwas brauchen, dann
verschreiben sie es eben - koste es, was es wolle. Und weil alle
deutschen Ärzte so sind, überzieht ganz Deutschland notgedrungen
seine Arzneimittelbudgets. Ist das wirklich so? Kann man mit den
vereinbarten Ausgabenobergrenzen nirgends zurechtkommen? Oder wird da
womöglich doch das eine oder andere Rezept unterschrieben, dessen
medizinische Notwendigkeit fragwürdig ist? Natürlich weist der
Verband Forschender Arzneimittelhersteller, der den gestern
vorgestellten Arzneimittel-Atlas in Auftrag gibt, eine solche
Sichtweise von sich. Stattdessen wird der »Wirtschaftlichkeitsdruck«
kritisiert. Ohne den aber geht es auch im Gesundheitssystem nicht.
Dieser Druck sollte nicht bei den Patienten ankommen, das ist
richtig. Doch die Pharmaindustrie könnte ruhig mehr Druck vertragen.
So lange die Arzneimittelentwickler die Preise selbst in die Höhe
treiben können, wird das mit dem Einhalten der Budgets nämlich
bestimmt nichts.
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