(ots) - Bonn/Düsseldorf, 5. Juli 2010. Während die
Fortschritte in der medizinischen Thera-pie für viele Betroffene zu
einer Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation geführt haben,
gibt es eine wachsende Gruppe derjenigen, die mit Nebenwirkungen,
Begleiterkrankungen oder Resistenzbildungen zu kämpfen haben. Diese
Menschen mit HIV und AIDS sind häufig aufgrund verminderter
Erwerbsfähigkeit in einer soziomateriell schwierigen Situation. Viele
von ihnen wenden sich in Notlagen mit der Bitte um Hilfe an die
Deutsche AIDS-Stiftung - im Jahr 2009 waren es mehr als 2.500
Anträge, die die Stiftung erreichten. Die meisten Antragsteller baten
um Hilfen in den Bereichen Wohnen, Bekleidung und medizinische
Hilfsmittel. "Es ist zu befürchten, dass sich die
Einkommens-situation der auf Transferleistungen angewiesenen Menschen
mit HIV und AIDS weiter verschlechtern wird", sagte Dr. Ulrich Heide,
geschäftsführender Vorstand der Stiftung anlässlich der
Jahrespressekonferenz bei der Landespressekonferenz NRW im
Düsseldorfer Landtag. Daher seien für arbeitsunfähige und
leistungsge-minderte Betroffene die im Rahmen des Sparpaketes der
Bundesregierung geplanten Kürzungen etwa bei Langzeitarbeitslosen
oder Hartz IV-Empfängern nicht akzeptabel. Diese Gruppe macht rund 60
Prozent der Antragsteller aus. Das Sparpaket würde die finanzielle
Situation vieler Betroffener weiter verschärfen und zu Lasten der
Bedürftigs-ten gehen. Von der Stiftung geförderte
Beschäftigungsprojekte, die auf Zuschüsse der ARGEn angewiesen sind,
könnten gefährdet sein. Trotz der wirtschaftlich problematischen
Rahmenbedingungen gelang es der Stiftung im Jahr 2009, die
Spendeneinnahmen mit rund 2,6 Millionen Euro (Brutto) relativ stabil
zu halten. Die Stiftung konnte in ähnlichem Umfang wie im Vorjahr auf
die privaten Spender bauen, Zurückhaltung bei Spenden und Sponsoring
übten allerdings die Unternehmen. Es gelang der Stiftung dennoch, den
Kernbestand der Hilfen im Bereich existentielle Notlagen
aufrechtzuerhalten. Einen Förderschwerpunkt bildeten die Wohnprojekte
in Köln und Berlin: "Wir sehen in diesem Bereich einen steigenden
Bedarf. Die Stiftung hat sich daher bereits vor Jahren zur
Beteiligung an Immobilien zur langfristigen Sicherung notwendiger
Wohn- und Pflegeprojekte entschieden", erläuterte der
Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Dr. Christoph Uleer. Auch im
Bereich der internationalen Hilfsprojekte habe man den Hilfeumfang
Dank zweckbestimmter Spenden ausbauen können. Das ursprüngliche Ziel
der Stiftung, Betroffenen ein Mehr an Lebensqualität zu ermöglichen,
musste jedoch in den Hintergrund treten.
Pressekontakt:
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Informationen zur Deutschen AIDS-Stiftung
Ann-Kathrin Akalin, Pressereferentin - Markt 26 - 53111 Bonn
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