(ots) - Soziale und ökonomische Benachteiligung sowie Gewalt
sind Faktoren, die zu einer besonderen HIV-Gefährdung von Frauen
führen. Nach Angaben von UNAIDS ist HIV die Hauptursache für
Krankheit und Tod bei Frauen zwischen 15 und 49 Jahren. In Afrika
südlich der Sahara sind 60 Prozent der Menschen mit HIV weiblich.
Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist einer der Gründe für diese
globale Entwicklung: Bis zu 70 Prozent der Frauen machen im Laufe
ihres Lebens Erfahrungen mit Gewalt, in Südafrika wird jede Minute
eine Frau vergewaltigt. Frauen, die Angst vor Gewalt haben oder diese
bereits erleben, haben keine Möglichkeit, geschützten
Geschlechtsverkehr einzufordern, sie nehmen HIV-Tests weniger in
Anspruch, verheimlichen oft ihre Infektion und haben daher meist auch
keinen Zugang zu Behandlung. Eine weitere Ursache für die hohe
Gefährdung von Frauen ist die Benachteiligung etwa im Zugang zu
Bildung, zum Arbeitsmarkt und zum Gesundheitssystem. Frauen sorgen in
der Regel für die Kinder und haben daher geringere Chancen auf
Berufstätigkeit und eigene Einkünfte. Weltweit haben nur 38 Prozent
der jungen Frauen korrekte und umfassende Informationen über
HIV/AIDS. Von den 110 Millionen Kindern, die keine Schule besuchen,
sind zwei Drittel Mädchen. "Die Stärkung von Frauenrechten weltweit
ist eine grundlegende Voraussetzung für die erfolgreiche Bekämpfung
von HIV", betont Dr. Ulrich Heide, geschäftsführender Vorstand der
Deutschen AIDS-Stiftung. "Die Regierungen der besonders betroffenen
Länder, aber auch die internationale Staatengemeinschaft sind
aufgefordert, sich gegen die Benachteiligung von Frauen einzusetzen,
damit sie gleichberechtigten Zugang zu Aufklärung, Prävention und
medizinischer Therapie erhalten." Um Frauen besonders für sie
geeignete Präventionsmöglichkeiten zur Verfügung stellen zu können,
müsse die Forschung an AIDS-Impfstoffen und Mikrobiziden verstärkt
fortgesetzt werden. Pro Jahr kommen weltweit rund 400.000 Babys mit
HIV auf die Welt. "Durch eine Behandlung könnte die Übertragungsrate
fast auf Null gesenkt werden", so Heide. Die Stiftung fördert daher
das DREAM-Programm der Gemeinschaft Sant`Egidio in Mosambik, das sich
die Verhinderung der Mutter-Kind-Ãœbertragung von HIV zum Ziel gesetzt
hat. Ãœber 98 Prozent der Babys werden dort HIV-negativ geboren.
HIV-positive Frauen werden zu Activistas ausgebildet, die wiederum
andere Frauen über HIV/AIDS aufklären. Außerdem unterstützt die
Stiftung das Projekt HOPE Cape Town in Südafrika. Die
HOPE-Gesundheitsarbeiterinnen arbeiten eng mit den Krankenhäusern
zusammen, machen Hausbesuche und führen die wichtige Beratung und
Unterstützung in den Familien fort.
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