(ots) - Die Initiative Erdgas pro Umwelt (IEU) begrüßt die
Entscheidung des Haushaltsausschusses, die gesperrten Mittel des
Marktanreizprogramms (MAP) freizugeben. Die angesetzten 115 Millionen
Euro werden dringend für die notwendige Modernisierung des privaten
Wärmemarkts in Deutschland benötigt. Allerdings ist der überfällige
Neustart nur ein erster Schritt: Um den Modernisierungsstau in
deutschen Heizungskellern aufzulösen, die bundespolitischen
Klimaschutzziele zu erreichen und die regionale Wirtschaft zu
stärken, muss das staatliche Fördersystem ausgebaut und
technologieoffener gestaltet werden. Eine Kürzung der MAP-Mittel in
den kommenden Jahren, wie sie sich derzeit abzeichnet, wäre höchst
kontraproduktiv.
"Die Aufhebung der Haushaltssperre gibt unzähligen Modernisierern
Sicherheit. Ihnen wird die Entscheidung für ein modernes Heizsystem
nun wieder deutlich leichter fallen", erklärt Bernhard Funk, Sprecher
der IEU. "Bedauerlich ist allerdings, dass die Förderung sich nach
wie vor an bestimmten Technologien und nicht an deren Effizienz
orientiert." So sollen laut Bundesumweltministerium (BMU) nur die
innovativsten und keine im Markt etablierten Technologien gefördert
werden. Funk: "Gerade für die dringend notwendige
Bestandsmodernisierung ist diese Einschränkung nachteilig. Denn eine
Heiztechnologie wie die Erdgas-Brennwerttechnik ist zwar nicht hoch
innovativ, dafür aber hoch effizient. Durch ihre geringen
Investitionskosten ist sie für Immobilienbesitzer weitaus attraktiver
als viele der innovativsten Technologien, die sich im Sanierungsfall
häufig aus technischen oder anderen Gründen nicht realisieren
lassen." Die Förderung sollte sich daher im Sinne des Klimaschutzes
technologieoffen daran orientieren, welches System das effizienteste
und umweltschonendste ist.
Förderung des Heizungstauschs ist ein Selbstläufer
Die Haushaltssperre des MAP war von vornherein unverständlich:
Denn die Investitionen, die das Förderprogramm angestoßen hat,
überstiegen die eingesetzten Fördermittel bei Weitem. So zeigte eine
Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung, dass die vermeintlich
eingesparten 115 Millionen Euro in diesem Jahr Steuerausfälle von
rund 150 Millionen Euro nach sich ziehen würden. "Die Erfahrung
zeigt, dass Bauherren und Immobilienbesitzer mit dem richtigen Anreiz
bereit sind, beim Heizungstausch hohe Investitionen zu tätigen. Hier
muss die Förderpolitik ansetzen. Durch die anfallenden Steuern
finanziert sich das System selbst", erklärt Bernhard Funk.
Höheres Modernisierungstempo durch Erdgas-Brennwert
Eine Anpassung des Fördersystems könnte die Modernisierungsquote
beim Heizungstausch zusätzlich steigern. Denn nach wie vor sind
erneuerbare Energien vergleichsweise teuer. Hoch effiziente
Heizsysteme wie die Erdgas-Brennwerttechnik amortisieren sich
hingegen bereits nach wenigen Jahren durch die eingesparten Kosten.
"Diese Heizlösung ist die ideale Technologie, um die Besitzer von
Bestandsimmobilien für den Heizungstausch zu gewinnen. Die
Erdgas-Brennwerttechnik sollte daher auch als alleiniges Heizsystem
und nicht ausschließlich in Kombination mit einer Solaranlage
gefördert werden", so Bernhard Funk.
Bis 2020 sind rund zehn Millionen Heizungen in Deutschland
modernisierungsbedürftig. Würden sie komplett gegen moderne
Erdgas-Brennwertkessel ausgetauscht, ließen sich 70 Millionen Tonnen
klimaschädliches CO2 pro Jahr einsparen. Durch den zunehmenden
Bioerdgas-Anteil im Versorgungsnetz steigt diese Einsparung
zusätzlich. Der Heizungsaustausch kommt zudem vorwiegend kleinen
SHK-Handwerksbetrieben und somit der regionalen Wirtschaft zugute.
Bernhard Funk: "Mit einem modernen Fördersystem kann die Politik
deutliche Akzente für Arbeitsmarkt und Klimaschutz setzen."
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