RFID – diese Abkürzung steht für die englische Beschreibung „Radio Frequency Identification“. Mit Hilfe dieser Technologie werden über winzig kleine Chips Gegenstände oder auch Lebewesen geortet und eindeutig identifiziert. Möglich wird das durch elektromagnetische Wellen, die einen Code aus dem Chip berührungslos an einen geeigneten Empfänger senden. Das System wird öfter genutzt, als den meisten bewusst ist. Beispielsweise kennzeichnen Landwirte ihre Nutztiere zur Identifizierung mit RFID-Chips, Wintersport-Orte statten ihre berührungslosen Skipässe damit aus und das Land Österreich rechnet über eine RFID-Erkennung die LKW-Maut automatisch ab.
Diese Technik bietet kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) ein beträchtliches wirtschaftliches Potenzial. Doch viele reagieren zögerlich: Der Aufwand zur Einführung der Technologie und fehlendes Know-how halten viele von der RFID-Nutzung ab. Darüber hinaus wird das Potenzial der Technik oft unterschätzt. Ein INTERREG IV A-Projekt soll diese Hindernisse in den Euregios rhein-maas-nord und Rhein-Waal nun beseitigen.
(firmenpresse) - Zusammenarbeit namhafter Partner
Im Rahmen des Projektes „RFID Application and Support“, kurz RAAS, werden KMU in der Grenzregion künftig über den Nutzen und das Potenzial der RFID-Technik informiert und bei Bedarf bei der Einführung der Technik individuell unterstützt. Dazu arbeiten verschiedene Partner eng zusammen: Die Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach ist ebenso beteiligt wie das Dortmunder Forschungsinstitut für Telekommunikation, die Fontys University of Applied Sciences in Venlo, die Kamer van Koophandel Limburg und – als koordinierender Ansprechpartner – die NV Industriebank LIOF in Maastricht.
Großes Anwendungsspektrum
KMU unterschätzen zumeist den technischen und wirtschaftlichen Nutzen, den RFID bietet. Mittels RFID können beispielsweise Inventuren im Handel in sehr viel kürzerer Zeit und mit erheblich weniger Aufwand durchgeführt werden. Auch im Bereich Versand und Retouren, für Wartungsinformationen an technischen Teilen oder zum Plagiatschutz für innovative Produkte kann RFID nützlich sein. Gleichzeitig wächst der Druck auf KMU, die Technologie einzuführen: Großkunden, wie etwa große Handelskonzerne, möchten ihre Lieferanten in die globale, durchgehend elektronisierte Lieferkette integrieren.
Praxisnahe Unterstützung
Um die KMU in der euregio rhein-maas-nord und der Euregio Rhein-Waal vor Ort über die Technik zu informieren, werden im Rahmen des Projektes RAAS mehrere RFID Know-how-Center ausgewiesen. Den Bedarf an Unterstützung für Anwendungsplanung und Einführung sowie an Vorbildprojekten speziell für KMU haben Studien gezeigt, die bereits im Rahmen eines Vorgängerprojekts durchgeführt wurden. Die Handlungsempfehlungen dieser Studien werden nun im Projekt RAAS realisiert.
Wettbewerbsfähigkeit stärken
Ziel ist es, durch die Anwendung von RFID die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der Region zu stärken. Das Projekt bietet sowohl kompetente Beratung als auch die Möglichkeit, aus den Erfahrungen anderer KMU zu lernen. Auf diesem Wege wird die Verbreitung der Technologie beschleunigt. Zudem haben Anbieter der Technologie in der Region die Möglichkeit, sich am Markt zu etablieren. So können Arbeitsplätze gesichert und eventuell sogar neu geschaffen werden.
Beratung für 100 Unternehmen
Um für euregionale KMU die Möglichkeiten aufzuzeigen, werden im Rahmen des INTERREG IV A-Projekts 20 Machbarkeitsstudien in den Branchen Textil, Agrologistik, Logistik, Lebensmittel und Gesundheit durchgeführt. Bis zu 100 kleine und mittelständische Unternehmen führen in den Fachzentren Einzelgespräche über den konkreten Einstieg in RFID-Anwendungen. Darüber hinaus werden Vorbildprojekte initiiert und Firmenbesichtigungen organisiert. Ein Servicebüro kümmert sich um Fragen von regionalen Unternehmen.
Langfristige Zusammenarbeit
Bis zum Ablauf der Projektphase Ende 2012 planen die Projektpartner den Aufbau eines Netzwerks, das auch in Zukunft eine Anlaufstelle für interessierte Firmen bietet und einen Austausch der eingebundenen Unternehmen fördert. So profitiert die Region auch langfristig von den Vorteilen der RFID-Technologie.
Hintergrund
Das Projekt RAAS-RFID wird im Rahmen des INTERREG IV A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW und der Provincie Limburg kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der euregio rhein-maas-nord.
Das Programmgebiet des Förderprogramms INTERREG IV A Deutschland-Nederland erstreckt sich auf 46.737 Quadratkilometern beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze zwischen Nordseeküste und Niederrhein. Hier leben zwölf Millionen Menschen. Es umfasst damit Teile der deutschen Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen und Gebiete der niederländischen Provinzen Friesland, Groningen, Drenthe, Flevoland, Overijssel, Gelderland, Nord-Brabant und Limburg.
Bei der Umsetzung des Förderprogramms spielen die Ems Dollart Region, die EUREGIO, die Euregio Rhein-Waal und die euregio rhein-maas-nord eine wichtige Rolle. Die vier deutsch-niederländischen Institutionen sind Ansprechpartner vor Ort, wenn neue Projekte in Angriff genommen werden und helfen bei deren Abwicklung.
Pressekontakt
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