(ots) - Einen zerstörerischen Kulturkampf gegen das
Gymnasium hat der Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes
(DPhV), Heinz-Peter Meidinger, der Hamburger Schulsenatorin Christa
Goetsch, dem Saarländischen Bildungsminister Klaus Kessler und
Rot-Grün in Nordrhein-Westfalen vorgeworfen.
"Jenseits aller Beruhigungsrhetorik in den entsprechenden
Koalitionsverträgen ist der politische Wille trotzdem ganz klar
erkennbar: Das Gymnasium als Störfaktor Nr. 1 auf dem Weg zu einer
Einheitsschule von außen und von innen heraus so zu schwächen, dass
es seinen Leistungs- und Qualitätsanspruch nicht mehr erfüllen kann",
so der Verbandsvorsitzende.
Meidinger kritisierte dabei vor allem, dass dem Gymnasium in allen
betroffenen Bundesländern höhere Klassenstärken zugemutet und
geringere Ressourcen zugestanden werden sollen als anderen
Schularten, insbesondere den in NRW geplanten Gemeinschaftsschulen.
"Das ist der erklärte Kulturkampf von oben, bei dem man in der Wahl
der Kampfmittel nicht zimperlich ist!", sagte der Verbandschef. So
behaupte die designierte Schulministerin in NRW, Sylvia Löhrmann, das
Gymnasium sei eine Herkunfts- und keine Bildungselite. Der erste
Bürgermeister der Stadt Hamburg, Ole von Beust, werfe wider besseres
Wissen der Volksinitiative für den vollständigen Erhalt des
Gymnasiums verdeckte Ausländerfeindlichkeit vor.
Dabei habe das PISA-Konsortium mehrfach festgestellt, dass das
Gymnasium die "leistungsmäßig homogenste und die sozial heterogenste
Schulform" sei.
"Anstatt die Leistungsfähigkeit von Schulen zu verbessern, wird
aus ideologischen Gründen in Hamburg, im Saarland und in NRW ein
zerstörerischer Schulkampf wie in den 70er-Jahren vorbereitet. Die
Opfer werden die betroffenen Eltern, Schüler und Lehrer sein. Der
DPhV hat sich in den vergangenen Jahren intensiv für an Qualität und
Leistung orientierte Reformen eingesetzt, aber auch für eine
intensive Frühförderung, um soziale Herkunft und Bildungserfolg
stärker zu entkoppeln. Wir werden aber einem Schulkampf um das
Fortbestehen des Gymnasiums als soziale Leistungsschule nicht
ausweichen, wenn er uns aufgezwungen wird", betonte der
DPhV-Vorsitzende.
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