(ots) - Von Klaus Welzel
Nach quälenden Tagen des Forderns, des Drohens, nach Tagen der Wut
scheint Duisburgs OB Adolf Sauerland bereit zu sein. Er will sich
abwählen lassen. Am 4. Oktober. Mit dieser Bereitschaft - sofern sie
wirklich vorhanden ist - mit dieser Haltung (die ihm seine Pension
sichert) macht es Sauerland seiner eigenen Fraktion, der CDU, leicht,
einen der Steine der Empörung aus dem Weg zu räumen. Aber eben nur
einen. Bei der Aufarbeitung der tödlichen Loveparade von Duisburg
geht es nämlich nicht nur um Rücktritte. Dann könnten der OB und die
Dezernenten sofort ihre Hüte nehmen. Die Sache wäre erledigt. Es geht
aber um viel mehr. Es geht darum, Verantwortung gegenüber den Opfern
und deren Angehörigen zu übernehmen. Dringend benötigt wird ein
Schuldeingeständnis. Und die juristische Aufarbeitung. Es bleibt in
diesem Zusammenhang das Geheimnis der Staatsanwaltschaft, wieso sie
gegen Unbekannt und nicht gegen Sauerland, gegen die Amtsleiter und
gegen den Veranstalter, Rainer Schaller, ermittelt. Sie alle sind
bekannt und haben mit mehr oder weniger Engagement ein Megaevent
durchgedrückt, dessen katastrophaler Ausgang programmiert war. So
etwas muss bestraft werden.
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