(ots) - Mit mehreren Antennen, die in verschiedene
Richtungen ausgerichtet sind, wollen Forscher von der Rice University
in Houston den Empfang von Handys verbessern und gleichzeitig den
Stromverbrauch senken. Das schreibt das Magazin Technology Review in
der aktuellen September-Ausgabe.
Das Antennen-Problem von Apples neuestem iPhone-Modell zeigt, wie
schwierig es ist, kleine, flache Mobiltelefone mit gutem Empfang zu
entwickeln. Der Grund: Mobiltelefone verwenden nur eine einzige
Antenne, die ihr Signal in alle Richtungen aussendet, um die
nächstgelegene Basisstation für den Verbindungsaufbau zu finden. "Der
dafür notwendige Energieverbrauch verkürzt nicht nur die Lebensdauer
des Akkus, das andauernde Senden sorgt auch für Störungen bei anderen
Anwendern", sagt Lin Zhong, dessen Forschergruppe an der Rice
University Verfahren untersucht, mit denen sich die Energieeffizienz
von elektronischen Geräten verbessern lässt.
Zhongs Prototyp besteht aus einer auf WLAN basierenden Sende- und
Empfangseinheit mit drei handelsüblichen, in unterschiedliche
Richtungen ausgerichteten Richtantennen und einer Rundstrahlantenne.
Der Prototyp wurde auf eine motorisierte Drehplattform gesetzt, um zu
überprüfen, ob die Verbindung auch bei plötzlichen
Richtungsänderungen erhalten bleibt. Von den vier Antennen war zu
jedem Zeitpunkt immer nur eine aktiv: Entweder sendete die am
nächsten gelegene gerichtete Antenne Daten an die Basisstation, oder
die Rundstrahlantenne empfing von dort Signale. Das Ergebnis: Sogar
bei einer vollständigen Umdrehung pro Sekunde schaffte es der
Prototyp, Videos ohne jegliche Störung zu laden. Nach Zhongs
Untersuchungen bewegt sich ein Handy im Alltag selten schneller als
eine Drittel-Umdrehung pro Sekunde.
Der Forscher ist daher überzeugt: "Im Vergleich zu einer Antenne
könnten zwei Antennen, jeweils an Vorder- und Rückseite angebracht,
die Signalstärke am Rand eines Handy-Netzes verdoppeln und inmitten
des Netzes den Stromverbrauch halbieren."
Titelbild Technology Review
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