(ots) - Bereits in 20 Jahren droht eine Lücke von über 5
Mio Arbeitskräften verbunden mit einem kumulierten Wohlstandsverlust
von rund 3,8 Billionen Euro. Aber schon im kommenden Aufschwung
werden sich die Rekrutierungsmöglichkeiten der Unternehmen drastisch
verschlechtern. Mögliche Auswege aus dem Dilemma: Eine bessere
Durchlässigkeit zwischen Fachrichtungen und Tätigkeiten, eine höhere
durchschnittliche Wochenarbeitszeit vor allem der Teilzeitkräfte,
mehr Bildungsbeteiligung sowie eine verbesserte Erwerbsbeteiligung
von Frauen und Älteren. Vor allem die Frauen sind für Ernst
Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen, "die große Reserve" der
technischen Berufe. Zwar sei heute die Hälfte aller Studenten
weiblich, aber bei Ingenieuren überträfen sie selten die 20 %-Marke.
Die Demografie ist allerdings nur die eine Seite der Medaille.
Ebenso lautstark ist die Kritik am Rüstzeug junger Menschen. Fast
drei Viertel der befragten Unternehmen beklagen "unzureichende
schulische Qualifikationen und persönliche Kompetenzen". Erhard
Funk-Dinglinger, bis zu seinem Ruhestand geschäftsführender
Gesellschafter der Polo-Filtertechnik in Achim, bestätigt: "Mich
stören der erhebliche Mangel an Eigenverantwortung, vielfach
unpersönliche Umgangsformen und der Hang zur Bequemlichkeit." Nicht
immer kann das den jungen Menschen angelastet werden. Wer sich mit
alten Handwerkslehrmeistern wie Zimmerer Heinrich Rinn aus
Heuchelheim unterhält, erfährt, dass "Lehrbuben früher ein Teil der
Familie waren und dadurch ein Stück weit auch erzogen wurden, das ist
heute undenkbar, heute müssen alle immer funktionieren." Und ein
Blick in den Ausbildungsplan beispielsweise eines Mechatronikers
lässt Zweifel aufkommen, ob es sich hierbei nicht eher um ein Studium
handelt.
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