(ots) - In der Krise setzten drei Viertel der
Automotive-Firmen auf Kurzarbeit, nahmen Zeitkonten in Anspruch und
trennten sich von Zeitarbeitskräften, ergab eine Studie von Kienbaum
und des Center Automotive Research. Davon waren besonders die
Unternehmen am Anfang der Wertschöpfungskette tatkräftig: 89% von
diesen beantragten präventiv Kurzarbeit. "In der Wirtschaft ist diese
Maßnahme der Regierung positiv angekommen", sagt Dr. Wolfgang
Schweizer vom Fraunhofer Institut für angewandte Arbeitswissenschaft
und Organisation in der Wirtschaftszeitung Produktion ( Nr. 38,
www.produktion.de ).
Künftig wollen die Unternehmen der Automobilbranche mehr
Zeitarbeitskräfte engagieren. Ein Drittel sagt, dass mehr als 10% der
Belegschaft auf Zeit angestellt sein sollten, ein Viertel strebt bis
zu 10% Zeitarbeiter und ein weiteres Viertel bis zu 5% an. Die
Realität sieht jedoch anders aus: 55% der Automotive-Firmen
beschäftigen ausschließlich festangestelltes Personal. Nur bei 2% der
Unternehmen beträgt der Zeitarbeiteranteil über 10%. Ein Grund dafür
liegt einer Kienbaum-Studie zu Folge in der unzureichenden
Qualifikation der Zeitarbeiter.
Bei der Arbeitszeitflexibilisierung gebe es nicht den Königsweg,
sagt der Direktor des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft
(ifaa) in Düsseldorf, Professor Sascha Stowasser, in Produktion: "Die
Unternehmensflexibilität sollte aus Kostengründen am tatsächlichen
Bedarf an flexiblen Reaktionsmöglichkeiten ausgerichtet sein." Denn
eine erhöhte Flexibilität gehe mit höheren Kosten für den
Personaleinsatz oder höherem Koordinationsaufwand einher. Professor
Stowasser fordert deshalb die Industrie-Unternehmen auf, ihren
tatsächlichen Bedarf an Flexibilisierung zu bestimmen. Denn nur
wenige Firmen würden das tun.
Der Text kann zitiert werden unter Nennung der Quelle Produktion.
Mehr dazu bei der Konferenz Wettbewerbsfaktor Flexibilisierung der
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