(ots) - Statt der Feuerwehr die Befreiung von Unfallopfern
aus ihrer eingeklemmten Notlage zu erleichtern, werden nun die Retter
selbst in eine Notlage gebracht. Die Bergung und Entzifferung der
Rettungskarte vergeudet wertvolle Zeit. Diese Lösung ist eine
schwerfällige Verbürokratisierung einer Situation, in der wenige
Sekunden über Leben oder Tod entscheiden können.
Sicherheitstechnik - Freund und Feind in einem
Die hoch entwickelte Sicherheitstechnik erweist sich als
segensreiches Instrument zur Reduktion der Opferzahlen im
Straßenverkehr. Gleichzeitig kann der Einbau hochfester Profilbleche
in der Fahrgastzelle ein schwer überwindbares Hindernis bei der
Rettung von eingeklemmten Insassen sein.
Nicht genug, dass alte Rettungsscheren mit den Profielen nicht
fertig werden, denn auch beim Einsatz moderner Scheren müssen die
richtigen Schnittpunkte in Sekundenschnelle gefunden werden.
"Richtig" heißt: Beim Zerschneiden dürfen weder Unfallopfer noch
Rettungskräfte durch explodierende Gaszylinderteile der Airbags
zusätzlich verletzt werden.
Die Scheinlösung aus dem Elfenbeinturm
Die Rettungskarte enthält die entsprechende Positionierung der
Schnittpunkte und der Gaszylinder usw. des jeweiligen Fahrzeugs und
soll hinter der Sonnenblende untergebracht werden. Ein Aufkleber des
ADAC auf der Windschutzscheibe signalisiert den Rettungskräften, dass
sich eine solche Karte im Auto befindet. Die elektronische
Alternative: Per Laptop, wenn vorhanden, die Rettungskarte aus dem
Archiv einzusehen..Eine weitere Möglichkeit wäre: Die Digitale
Einwahl beim Kraftverkehrsamt, hier könnte unter der Eingabe des
Fahrzeug Kennzeichens die FZG-Daten abgerufen werden. Das schon
Makabere dabei, die Feuerwehr darf die Daten noch nicht abrufen!
Die Realität an der Unfallstelle
Stellen Sie sich folgende Situation vor. Die Rettung fährt vor, es
regnet in Strömen, die Türen klemmen. Die Retter verständigen sich
darauf, die Windschutzscheibe mal eben schnell zu zersägen, um an die
Rettungskarte zu kommen. Ein Kollege steht dabei und fährt seinen
Laptop hoch. Falls das Fahrzeugkennzeichen unbeschädigt und lesbar
ist, gibt er es ein und wenn die Leitungen schnell sind, bekommt er
die Fahrzeugdaten auf den Bildschirm. Wohl bemerkt die Feuerwehr darf
es noch nicht! Die Kollegen sind inzwischen zum Plan an der
Sonnenblende für einen Fünftürer dieses Typs vorgedrungen - aber das
Unfallauto ist doch ein Dreitürer, da sitzen die Zylinder doch
anderswo? Das sind lauter Vorbereitungsaktionen, die niemandem das
Leben retten. In dieser Lage gilt nicht "Zeit ist Geld" sondern "Zeit
ist Leben", das Leben von Unfallopfern.
Der richtige Weg: Es muss schnell gehen
Der richtige Weg ist der schnellste Weg, da waren wir uns einig im
Gespräch mit einem der führenden Rettungsscheren-Hersteller. Die
Hersteller sollten magnetische Klebestreifen oder -folien in den
Profilsäulen platzieren, die direkt mit den Rettungsscheren
interagieren können. Eine Leuchtdiode, die grün oder rot leuchtet,
zeigt ihnen die richtige Stelle an, und schon können sie
losschneiden. Das kostet den Hersteller keine 2 Euro pro Fahrzeug.
Aber auch den Stress mit Aufkleber draußen und Unfallkarte drinnen
kann man den Rettern ersparen, wenn an der Windschutzscheibe kein
bloßer Hinweis sondern ein direkt auswertbarer Barcode mit den
Autodaten angebracht wird.
Fazit der Unfallzeitung
Die Rettungskarte kann jetzt nur ein Notanker sein bis zur
Umsetzung einer Technik die dem heutigen Entwicklungsstand
entspricht. Schön wäre es, wenn die Verantwortlichen auch mal direkt
mit denen sprechen würden, die bei der Rettung hautnah dabei sind.
Die Unfallzeitung.de freut sich über (auch anonyme) Stellungnahmen
direkt von Rettungskräften. Kontaktieren Sie uns per Telefon, E-Mail
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