(ots) - Dass ALDI KonsumentInnen mit durch Ausbeutung
erkauften Billigstangeboten lockt, bringt dem bekannten Discounter
verstärkt Gegenwind ein: Die Christliche Initiative Romero (CIR), der
ALDI Nord wegen ihrer Kritik aktuell gerichtliche Schritte angedroht
hat, unterstreicht zum Welttag für menschenwürdige Arbeit
(Donnerstag, 7. Oktober) ihre Vorwürfe gegen den Discounter-Riesen.
So ist die entwicklungspolitische Organisation bei Recherchen in
Filialen von ALDI Nord auf Melonen aus Honduras gestoßen, die zu
einem Preis von 99 Cents angeboten wurden. Die Melonen stammen von
der Plantage Agropecuaria Montelibano, San Lorenzo, Valle. "Die
ArbeiterInnen auf dieser Plantage schuften für einen Mindestlohn von
umgerechnet 98 Euro - für einen Hungerlohn, der für ein Leben in
Würde nicht reicht", kritisiert CIR-Geschäftsführer Thomas
Krämer-Broscheit. "Es sind somit wahrlich bittere Früchte, die ALDI
seinen KundInnen anbietet. Wie wenn nicht als Ausbeutung soll man die
aggressive ALDI-Preispolitik bezeichnen, die dem zugrunde liegt?"
Auch bei den ALDI-Kleidungsangeboten sieht es nach Ansicht der
Christlichen Initiative Romero nicht besser aus: "Den größten Teil am
Umsatz mit Aktionswaren stellen Textilien dar. Eines der
Hauptproduktionsländer für solche Textilien ist Bangladesch",
erläutert CIR-Referentin Sandra Dusch Silva. "Dort müssen
ArbeiterInnen mit einem Monatslohn von umgerechnet 33 Euro über die
Runden kommen. Da dies schlicht unmöglich ist, sind sie gezwungen,
exzessiv Ãœberstunden zu leisten."
Die Christliche Initiative Romero hat ihre Vorwürfe gegen ALDI mit
einer Prospektpersiflage untermauert. Der Prospekt hat innerhalb
weniger Wochen eine Gesamtauflage von 70.000 Exemplaren erreicht und
ist deutschlandweit in Umlauf. ALDI Nord hat die Aktion zum Anlass
genommen, die Initiative zu einer Unterlassungserklärung aufzufordern
und ihr mit einer Einstweiligen Verfügung gedroht. Die Christliche
Initiative Romero forderte ihrerseits die Geschäftsführung von ALDI
Nord mit Datum vom 4. Oktober zu einem Gespräch über die Vorwürfe
auf. Am gestrigen Dienstag, 5. Oktober, hat ALDI Nord der CIR
schriftlich mitgeteilt, dass man an einem solchen Gespräch mit den
KritikerInnen kein Interesse habe.
"Wir stehen zu unseren Vorwürfen gegen ALDI und sehen keinen
Anlass, diese in der Sache zurückzunehmen", unterstreicht Tomas
Krämer-Broscheit. "Wir sehen es als bezeichnend an, dass ALDI Nord,
statt sich mit KritikerInnen seiner fragwürdigen Geschäftspolitik auf
ein Gespräch einzulassen, lieber seine Anwälte in Gang setzt, um
diese KritikerInnen mit juristischen Scheinargumenten
einzuschüchtern. Wir werden uns aber nicht mundtot machen lassen."
Aus diesem Grund beteiligt sich die Christliche Initiative Romero
zum Welttag für menschenwürdige Arbeit unter anderem an der zentralen
Kundgebung des DGB in Berlin. Darüber hinaus hat sie auf ihrer
Website www.ci-romero.de eine Protestaktion gegen die Versuche ALDIs
initiiert, KritikerInnen juristisch einzuschüchtern.
Pressekontakt:
André Hagel
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Christliche Initiative Romero (CIR)
Breul 23
D - 48143 Münster
Deutschland / Alemania
Fon ++49 - (0)2 51 - 8 95 03
Fax ++49 - (0)2 51 - 8 25 41
E-Mail hagel(at)ci-romero.de
Internet www.ci-romero.de