PresseKat - Zur Frankfurter Buchmesse: Erste Verlage drehen bei - Bücher nur noch aus FSC- oder Recyclingpapier

Zur Frankfurter Buchmesse: Erste Verlage drehen bei - Bücher nur noch aus FSC- oder Recyclingpapier / Oetinger, Lingen und die Holtzbrinck-Buchverlage bestätigen Umstellung ab Mitte 2011

ID: 270893

(ots) - Erster Erfolg auf dem Weg zu Büchern ohne
Tropenholz: Die Verlagshäuser Oetinger, Lingen und die Buchverlage
der Holtzbrinck-Gruppe haben gegenüber dem WWF schriftlich bestätigt,
im Laufe des kommenden Jahres vollständig auf FSC-Papier zu drucken
oder Recyclingpapiere zu verwenden. Im Juni hatte bereits der
Stuttgarter Kosmos-Verlag vollständig auf gutes Papier mit dem
FSC-Siegel umgestellt, nachdem eine WWF-Papieranalyse bei einem
Verlagstitel aus dem Jahre 2009 Tropenholz hatte nachweisen können.
Auch Piper hat seine Produktion nach eigenen Angaben bereits zu über
90 Prozent auf FSC-Papier umgestellt, die Verlagsgruppe Random House
bereits vollständig.

"Wir freuen uns sehr über den Vorstoß der Verlage", sagt
WWF-Papierexperte Zahnen, der bei den Unternehmen Ãœberzeugungsarbeit
geleistet hatte. "Der Rest der Branche nimmt bislang das Risiko in
Kauf, dass für Teile ihrer Buchproduktion Regenwald abgeholzt wird.
Dies trifft besonders für Produktionen aus Asien zu. Viele scheuen
die Umstellung, weil sie unsicher sind, ob es genügend gutes Papier
gibt. Diese Angst können wir der Branche nehmen." Die
Umstellungs-Bestätigung der großen Verlagshäuser gegenüber dem WWF
beweise, dass es inzwischen gutes Papier in allen notwendigen
Qualitäten gebe. "Wir haben 2004 bei sehr schlechter Versorgungslage
mit Frank Schätzings 'Der Schwarm' das erste FSC-zertifizierte Buch
in Deutschland produziert", fügt Monika König, Herstellungsleiterin
des zur Holtzbrinck-Gruppe gehörenden Verlags Kiepenheuer & Witsch
hinzu. "Seitdem haben sich immer mehr Papierlieferanten zertifizieren
lassen, so dass wir nun die komplette Produktion auf FSC-Papieren
drucken lassen können."

Heute kommen auf Einladung des WWF und des Börsenvereins des
Deutschen Buchhandels die Vertreter 20 deutscher Verlage auf der




Frankfurter Buchmesse zu einem Runden Tisch zusammen. Der WWF will
die Verlage davon überzeugen, ihre Buchproduktion auf nachhaltig
gewonnenes Papier umzustellen und so auf Bücher mit Tropen- und
Raubbauholz zu verzichten. Leseratten sollten beim Bücherkauf auf das
FSC-Siegel für gute Waldwirtschaft oder Recyclingpapierachten. In
Asien produzierte Bücher ohne FSC-Logo bergen ein großes Risiko in
sich, an der Vernichtung von tropischen Urwäldern mit verantwortlich
zu sein. Der Hinweis, auf welchem Papier der Schmöker gedruckt wurde,
findet sich auf oder im Buch.

Nach Analysen des WWF sind von den insgesamt 94 Titeln der
Spiegel-Bestsellerliste im Zeitraum Juli bis September 44 Titel nicht
auf verantwortungsvollem FSC-Papier gedruckt worden. Keines war als
auf Recyclingpapier gedrucktes Buch gekennzeichnet. Unter den 36
Kinder- und Jugendbüchern der Liste fand der WWF 16 Bücher ohne
FSC-Siegel, eines davon in Asien hergestellt. In einer Studie hat der
WWF vergangenes Jahr aufgedeckt, dass bei in Asien produzierten
Büchern das Risiko besonders hoch ist, dass Raubbauholz verarbeitet
wurde. Insgesamt kommen inzwischen rund 34 Prozent der deutschen
Buchimporte aus China, was einer Menge von über 41.000 Tonnen Papier
entspricht.



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Astrid Deilmann, Pressestelle WWF Deutschland, Tel: 0151 / 18 85 49
44


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Datum: 07.10.2010 - 07:20 Uhr
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