(ots) - Am gestrigen Mittwoch hat die Bundesregierung die
Mandate für drei Auslandseinsätze der Bundeswehr verlängert. Ohne
viel Aufhebens. Am Mittwoch ist auch bekannt geworden, dass die Zahl
der traumatisierten Soldaten einen neuen Höchststand erreicht hat.
Das eine hat mit dem anderen zu tun. So selbstverständlich und
häufig, wie die Politik inzwischen die Bundeswehr im Ausland agieren
lässt, so wenig kümmert sie sich um jene, die seelisch und/oder
körperlich zerstört zurückbleiben. In den vielen Debatten um die
Auslandseinsätze der Truppe wird den Soldaten immer wieder für ihren
Einsatz gedankt. Das ist richtig so. Aber das reicht eben nicht. Weil
der Dank den Männern und Frauen der Bundeswehr nichts nutzt, wenn
zugleich die Ausrüstung mangelhaft ist, wie der Wehrbeauftragte stets
beklagt; wenn viele Rückkehrer aus dem Einsatz schlichtweg im Stich
gelassen werden - nicht immer, aber die Defizite bei der Versorgung
traumatisierter Soldaten sind seit Langem ein Thema. Geändert hat
sich wenig. Dabei ist klar: Die Zahl jener, die mit psychischen
Problemen nach Hause kommen, wird weiter steigen. Denn gerade der
Einsatz am Hindukusch ist härter und gefährlicher geworden. Der
Bundeswehrverband hat recht, wenn er endlich mehr Therapeuten und
mehr Therapieplätze einfordert. Die von Minister Guttenberg geplante
Bundeswehrreform wird daher nur dann eine wirklich gute Reform sein,
wenn sie auch diesen Aspekt berücksichtigt. Die Truppe braucht eine
verbesserte Nachsorge für Heimkehrer, eine, die deutlich weniger
bürokratisch ist. Diese Bringschuld gegenüber den entsendeten
Soldaten muss die Politik endlich einlösen.
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