(ots) - Theater bewegt! Theater polarisiert! Theater wird
diskutiert! Das hat Regisseur Johann Kresnik mit seiner Inszenierung
erreicht - und das ist viel. Und insofern ist eine Frage schon
beantwortet, die in diesen Tagen immer wieder gestellt wird: Darf der
denn das? Ja, er darf! Er darf Pückler vom Sockel holen. Er darf
Träume und Albträume inszenieren. Er darf hoch hinaus wollen und
vielleicht tief fallen. Gut, der darf - aber sonst wo, nur nicht in
Cottbus? Darf das Theater, in das enorme Summen aus öffentlicher Hand
fließen, das Risiko eingehen, einen einschlägig bekannten
Bühnen-Berserker an den großen Pückler zu lassen? Darf es als
Staatstheater nicht so provokant sein wie ein Privattheater?
Selbstverständlich muss immer über die sinnvolle Verwendung von
öffentlichen Geldern geredet werden. Der Vorschlag des
SPD-Stadtverordneten Denis Kettlitz, Staatstheater-Intendant Martin
Schüler und Regisseur Johann Kresnik in die nächste Sitzung des
Cottbuser Kulturausschusses zu zitieren, hat allerdings die Anmutung
einer Vorladung. Dürfen die das? Die Freiheit der Kunst ist im
Grundgesetz verankert. Dieser nicht unwichtige Hinweis kommt
ausgerechnet von dem Linken-Stadtverordneten Christian Eicke. Dessen
Vorgängerpartei hatte in der DDR ganz ähnliche "Dürfen die
das?"-Reflexe, wenn Kunst nicht staatstragend war.
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