(ots) - Die Kaufland-Lebensmittelgruppe führt zum 1. März
2011 einen internen Mindestlohn für Beschäftigte von Leiharbeits- und
Werkvertragsfirmen ein. Das hat nach Informationen des
ARD-Politikmagazins "Report Mainz" der Vorstand des Unternehmens
beschlossen. Demnach müssen Leiharbeitsfirmen und Werkvertragsfirmen
ihren Beschäftigten, die in den sechs Kaufland-Logistikzentren und in
den drei Fleischwerken eingesetzt sind, mindestens 8,50 Euro die
Stunde zahlen. Damit strebe man "weitestgehende Gerechtigkeit an, das
heißt gleiche Arbeit - gleicher Lohn", steht in einer schriftlichen
Stellungnahme. Dafür sei man auch bereit, mehr Geld in die Verträge
mit Leiharbeits- und Werkvertragsfirmen zu investieren. Die
stellvertretende ver.di-Bundesvorsitzende Margret Mönig-Raane begrüßt
den Vorstoß als "ersten wichtigen Schritt". Dem müssten nun alle
"seriösen Wettbewerber im Einzel- und Großhandel" folgen.
Hintergrund ist ein Bericht des ARD-Politikmagazins "Report Mainz"
über die Bezahlung in Lebensmittellogistikzentren. Der
Personaldienstleister "headway logistic", der mit zahlreichen
Lebensmittelunternehmen Werkverträge abgeschlossen hat, entlohnt
Beschäftigte nach einem Akkordlohnsystem. Dadurch kommen Monatslöhne
von teilweise weit unter 900 Euro zustande - trotz voller
Beschäftigung. Arbeitsverträge zeigen unter anderem, dass es
empfindliche Vertragsstrafen gibt, etwa bei Bruchware oder
Reklamationen.
Ein "headway logistic"-Mitarbeiter hatte "Report Mainz" berichtet,
er habe in einem Monat nur 380 Euro verdient. Neben Rewe, Netto und
Edeka, die mit "headway logistic" Verträge haben oder hatten,
arbeitet auch Kaufland mit dem Dienstleister zusammen. Die
stellvertretende ver.di-Bundesvorsitzende Margret Mönig-Raane sagte
"Report Mainz", Ziel müsse es sein, dass Beschäftigte dort ihren
Arbeitsvertrag haben, wo sie arbeiten.
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an "Report Mainz", Tel.: 06131/929-3351.