(ots) - Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen
umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. warnt angesichts des von der
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen für 2010 berechneten Anstiegs des
Primärenergieverbrauchs um knapp vier Prozent vor dem Scheitern
wichtiger Klimaschutzziele.
Kaum zieht die Konjunktur wieder an, wächst auch der
Energieverbauch merklich. Weil sich der Anteil CO2-armer
Energieträger am Energiemix nur geringfügig verändert hat, nimmt der
CO2-Ausstoss in diesem Jahr um rund vier Prozent zu.
Diese Entwicklung macht deutlich, dass einer der wichtigsten
Schlüssel zum Erreichen der Klimaschutzziele nach wie vor im
effizienten Umgang mit Energie liegt. "Deshalb muss das
Effizienzpotenzial der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) konsequent genutzt
werden. Mit innovativen, energiesparenden Technologien wie kleinen,
dezentralen KWK-Anlagen lässt sich gerade im Gebäudebereich die
Klimabilanz verbessern. Immerhin werden rund 40 % der Energie in
Gebäuden verbraucht", erläutert Hugo Wiemer, ASUE Präsidiumsmitglied,
zum Auftakt des ASUE-Effizienzdialogs in Mainz.
Auch für die rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretärin
Jacqueline Kraege kommt es bei der CO2- Vermeidung auf das richtige
Rezept an: "Neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und der
Energieeinsparung ist die Steigerung der Energieeffizienz in
Industrie, Gewerbe aber auch in den privaten Haushalten eine der
tragenden Säulen unserer Energie- und Klimaschutzpolitik. Durch den
Ersatz herkömmlicher Heizungsanlagen mit hocheffizienten Strom
erzeugenden Heizungen in Kraft-Wärme-Kopplung werden unsere
regenerativen, aber auch fossilen Energieressourcen bei der Strom-
und Nutzwärmeerzeugung geschont und die energiebedingte
CO2-Emissionen deutlich reduziert."
Damit der Gebäudewärmebedarf in Deutschland, wie von der
Bundesregierung gewollt, bis 2050 um 80 % sinkt, müssen neben den
Energieeinsparanforderungen auch die im Energiekonzept des Bundes
angekündigten Regelungen zum Mietrecht und Wärmecontracting schnell
angepasst werden. "Der Erfolg der Klimaschutzpolitik hängt von einem
schlüssigen Gesamtkonzept ab. Rechtliche und technische Vorschriften
müssen aufeinander abgestimmt und Anreize für innovative Technologien
im neuen Energie- und Klimafonds verlässlich angelegt sein", fordert
Wiemer.
Experten beurteilen die Klimaschutzziele im Gebäudebereich noch
mit großer Skepsis, weil es nur zu erreichen ist, wenn die
Gebäudesanierungsrate von etwa einem auf gut zwei Prozent pro Jahr
verdoppelt wird. Ein beschleunigter Austausch bisheriger
Heizungsanlagen durch moderne Technologien wäre genau der richtige
Impuls. Dadurch ließen sich in Deutschland schnell über 10 Millionen
Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen. Hier bietet sich somit die
Chance, mit besonders effizienten "Strom erzeugenden Heizungen" nicht
nur Wärme, sondern gleichzeitig auch Strom dezentral im eigenen Haus
zu produzieren. Mit diesem praxisnahen Ansatz ist zugleich eine
energiepolitische Vision verbunden. Dezentrale KWK-Anlagen können
zukünftig mithilfe neuer, intelligenter Stromnetze zu virtuellen
Kraftwerken zusammengeschaltet werden. Das ist eine Herausforderung
für die heutige und eine Chance für die zukünftige
Stromversorgungsinfrastruktur. Zugleich sind es auch unverzichtbare
Impulse für Investitionen in den Klimaschutz und somit für
Arbeitsplätze im Handwerk und bei Energiedienstleistern in der
Region.
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ASUE
Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen
Energieverbrauch e.V.
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