(ots) - Wer angesichts der Terrorwarnung des
Innenministers jetzt in Panik verfällt, muss geglaubt haben,
Deutschland sei eine Insel des Friedens. Doch unser Land war immer
schon im Visier des Terrors. Erinnert sei an die Kofferbomber von
Dortmund und Koblenz oder an die Sauerlandgruppe. Erinnert sei auch
an den Anschlag von Djerba, der deutschen Touristen galt. Die
Terroristen haben auch dem Leben der Deutschen den Krieg erklärt. Die
Deutschen haben diese Kriegserklärung bisher jedoch verdrängt. Das
war möglich, weil die Sicherheitskräfte still, aber effektiv im
Hintergrund arbeiteten und sie schützten. Sie wurden dafür mitunter
beschimpft, etwa von ungeduldigen Fluggästen. Und Politiker, die auf
mangelnde Ausrüstung und lückenhafte Gesetze hinwiesen, wurden als
Sicherheitsfanatiker belächelt. Seit gestern kann man die Gefahr
nicht mehr übersehen. Verändert das das Land? Hoffentlich in dem
Sinne, dass die Naivität aufhört. Auf der anderen Seite: Hoffentlich
verändert die aktuelle Lage unser Land nicht so, dass wir
untereinander intolerant werden, uns gegenseitig verdächtigen oder
Fremde ausgrenzen. Dann hätten die Terroristen gewonnen, ohne auch
nur einen Sprengsatz zünden zu müssen. In den nächsten Wochen gilt
es, die Sicherheitskräfte zu unterstützen und selbst etwas mehr als
bisher auf Ungewöhnliches zu achten. Mittelfristig aber ist es
notwendig, den Kampf gegen den Terror auch hierzulande als eine
zentrale Aufgabe zu akzeptieren. Denn der Terrorismus wird auch das
Leben in Deutschland noch viele Jahre prägen.
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