(ots) - Einen gewissen Humor kann man Angela Merkel
nicht absprechen. Bei der Dresdner Kommandeurstagung forderte die
Kanzlerin die versammelten Generäle und Admiräle auf, bei der
Bundeswehrreform "Spaß an der Veränderung" zu haben. Dabei ist denen
die gute Laune doch längst vergangen. Kein General lässt sich gerne
Soldaten wegnehmen. Auch ist es vielen altgedienten Offizieren schwer
auf den Magen geschlagen, dass der - ansonsten in der Truppe
geschätzte - Verteidigungsminister handstreichartig die beliebte
Wehrpflicht gekippt hat. Und nicht zuletzt ist es die zu üppig
besetzte Führungsriege selbst, die von der Schrumpfkur bei den
Streitkräften besonders betroffen sein wird (und muss). Da hört der
Spaß dann endgültig auf. Der Erfolg der Bundeswehrreform wird sich
unterm Strich nicht an nackten Zahlen ablesen lassen. Die von
Minister Karl-Theodor zu Guttenberg jetzt anvisierten 180000 bis
185000 Soldaten werden nur dann eine schlagkräftigere und modernere
Armee als heute bilden, wenn sie die nötigen Voraussetzungen
mitbringen. Mit welchen Angeboten qualifizierte Freiwillige in die
Kasernen gelockt werden sollen, hat Guttenberg aber noch nicht
gesagt.
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