(ots) - Wenige Wochen vor Beginn des Winters leben
die meisten Flutopfer in Pakistan immer noch im Freien. Für 40
Familien im Dorf Mumtazabad im Nordwesten des Landes sollen nun
einfache Lehmhäuser Schutz vor Temperaturen um den Gefrierpunkt,
Regen und kalten Winden bieten, mit denen ab Januar zu rechnen ist.
Das internationale christliche Hilfswerk Shelter Now stellt Lehm,
Strohhäcksel und Holzbalken bereit, mit denen die Dorfbewohner die
Häuser selbst errichten. "Der Bau der Häuser geht schnell
vonstatten", betont der deutsche Shelter Now-Direktor Udo Stolte.
Die Flutkatastrophe Anfang August hatte die alten Behausungen
zerstört, sogar der Lehm wurde fortgespült. "Die Menschen leben auf
ihren Grundstücken unter freiem Himmel, haben alte Stoffbahnen als
Sichtschutz aufgehängt, um einen letzten Rest von Privatsphäre zu
wahren", beschreibt Stolte die Situation in den Dörfern. Die Menschen
hätten große Angst vor dem Winter. Im kommenden Jahr könnten sie die
Ein-Raum-Gebäude dann erweitern. Wasser-, Abwasser- und
Stromleitungen sollen bereits jetzt mit eingeplant werden. "Jedes
Lehmhaus kostet etwa 850 Euro", so der Shelter Now-Direktor.
Zusätzlich sollen die Familien auch Steppdecken erhalten.
Der Schutz der Menschen vor dem nasskalten Winterwetter und die
Versorgung mit sauberem Trinkwasser sind die dringendsten
Herausforderungen im Katastrophengebiet. Das Wasser der
Jahrhundertflut hatte wochenlang in der Hitze gestanden und auch die
Brunnen verseucht. Shelter Now verteilt weiterhin Chlortabletten, mit
denen verunreinigtes Wasser desinfiziert wird, setzt aber
gleichzeitig eine dauerhaftere Lösung in Gang: Die 136 Familien von
Mumtazabad haben bereits so genannte "Jerrycans" erhalten - Kanister
mit einem eingebauten Filtersystem.
Das Prinzip der Jerrycans wurde bereits in anderen
Katastrophengebieten erprobt: "Das verschmutzte Wasser wird in den
Behälter gefüllt, der sodann mit der Handpumpe unter Druck gesetzt
wird. Wenn man nun den Wasserauslass öffnet, erhält man einwandfreies
Trinkwasser", erklärt Udo Stolte. "Wir fühlen uns jetzt sehr sicher
mit diesem Filtersystem", sagt Jamil Khan, Familienvater aus
Mumtazabad. Drei weitere Dörfer sollen ebenfalls mit den
Filter-Kanistern versorgt werden, die pro Stück etwa 190 Euro kosten.
Dank der Jerrycans werden fast 10.000 Menschen für ein Jahr sauberes
Trinkwasser haben. Spätestens dann sollen die Brunnen wieder reines
Wasser liefern.
Shelter Now ist ein internationales Hilfswerk mit
Koordinierungsbüro in Deutschland. Seit 1983 ist es in Pakistan unter
dem Namen "Shelter Now International Pakistan" und seit 1988 in
Afghanistan als "Shelter Now International Afghanistan" tätig. Der
Name der Organisation in Deutschland lautet "Shelter Now Germany
e.V.". Shelter Now finanziert seine Hilfsaktionen zu einem großen
Teil aus privaten Spenden. Die effiziente und projektbezogene
Verwendung der Mittel wird Shelter Now durch das Deutsche
Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) mit dem Spendensiegel
bescheinigt.
Spendenkonto: Kontonummer 2523058, Norddeutsche Landesbank, BLZ
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