(ots) - Im nächsten Jahr zählen 40 Prozent
der weltweit bestverkauften Medikamente zu sogenannten reifen
Produkten. Das sind Präparate, deren Patentschutz abgelaufen ist oder
innerhalb von zwei Jahren auslaufen wird. Der Anstieg ist enorm: 2007
lag der Anteil reifer Produkte noch bei 15 Prozent, so die jüngsten
Ergebnisse von Accenture. Das traditionelle Geschäftsmodell der
Pharmabranche scheint nicht mehr das gewohnte Wachstum zu erreichen.
Die Pharmaforschung kann mit Neuentwicklungen nicht gegensteuern und
zusätzlich sorgen Regularien für sinkende Umsätze. Auf der 16.
Handelsblatt Jahrestagung "Pharma 2011" (8./9. Februar 2011,
Frankfurt) diskutieren zahlreiche Experten über Zukunftsfelder der
Pharmabranche abseits der Erforschung und Produktion
verschreibungspflichtiger Medikamente, Steigerung in der
Arzneimittelversorgung durch Versorgungsmanagement und weiteren
Wachstumsmöglichkeiten abseits der Blockbuster. Das Programm ist im
Internet abrufbar unter www.konferenz.de/pr-pharma2011
AMNOG verändert Pharmamarkt nachhaltig
Mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) will die
Bundesregierung dem unaufhörlichen Kostenanstieg einen Riegel
vorschieben. Gegen den Widerstand der Pharmabranche hat die
Bundesregierung Einsparungen bei Arzneimitteln von etwa 1,7
Milliarden Euro beschlossen. Das Sparpaket soll das 2011 drohende
Rekorddefizit bei den gesetzlichen Krankenkassen entschärfen. Eine
Stellungnahme zur Arzneimittelsteuerung aus der Perspektive des BMG
gibt Dr. Ulrich Orlowski (Bundesministerium für Gesundheit). Der neue
IQWIG-Leiter Prof. Dr. med. Jürgen Windeler gibt seine Einschätzung
zu der Nutzenbewertung von Arzneimitteln in Deutschland ab. Nach den
Bestimmungen des AMNOG-Entwurfs hat der GKV-Spitzenverband nun alle
Festbeträge für verschreibungspflichtige Arzneimittel entsprechend
den Handelszuschlägen der Arzneimittelpreisverordnung umzurechnen.
Wolfgang Kaesbach, Abteilungsleiter Arznei- und Heilmittel des
GKV-Spitzenverbands, informiert über die neuen Aufgaben des
GKV-Spitzenverbandes bei der Preisfindung und der Kostenerstattung
bei innovativen Arzneimitteln.
Die Branche blickt nach vorn
Aus Sicht der pharmazeutischen Industrie berichtet Andreas Fibig
(Bayer Schering Pharma) über die regulatorische Neuordnung des
Arzneimittelmarkts. Der Vorstandschef spricht über Konsequenzen der
Neuordnung, Arzneimittel-Bewertung sowie über die Akzeptanz von
Fortschritt und Innovation in Deutschland. "Arzneimittelinnovation
braucht Versorgungsevolution", fordert Han Steutel (Bristol-Myers
Squibb) in seinem Vortrag über "Biologika als Hoffnungsträger" und
schildert die Wirksamkeit des Arzneimittels im internationalen
Vergleich. Die Zukunft von biopharmazeutischen Generika thematisiert
Dr. Claudio Albrecht (Actavis). Der Vorstandsvorsitzende erläutert
auf dem Branchentreff, warum die klassische Generikaindustrie nicht
überleben wird. Dr. Christopher Hermann (AOK Baden-Württemberg)
berichtet wie Krankenkassen mit Selektivverträgen ein nachhaltiges
Versorgungsmanagements aufbauen können. Inwieweit innovative
Marketing- und Vertriebswege nachhaltiges Wachstum fördern und welche
weiteren alternativen Vertriebskanäle in der pharmazeutischen
Industrie möglich sind, erläutert Michael Brückner (Accenture). Über
das strategische Management von RX, GX, OTC und Impfstoffen als
Antwort auf das neue Paradigma im Gesundheitsmarkt informiert Peter
Günter (Sanofi-Aventis Deutschland).
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