(ots) - Die amtliche Futtermittelüberwachung in
Deutschland ist personell stark unterbesetzt und bleibt lückenhaft:
In den Bundesländern stehen weniger als 200 Kontrolleure bereit, um
Betriebe zu besichtigen und vor Ort Futtermittelproben zu ziehen,
berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen Ausgabe, die am
Donnerstag erscheint. Gleichzeitig sind in Deutschland aber mehr als
330.000 Futterbetriebe registriert, darunter allein 250.000
Tierhalter, die ihr Futter zum Teil auf eigenen Feldern und Wiesen
erzeugen.
Unter allen registrierten Betrieben - Tierhalter eingeschlossen -
wurden 2009 nur 13.377 von Prüfern besucht - gerade mal vier
Prozent. Zum Vergleich: Bei Lebensmittelbetrieben wie zum Beispiel
Restaurants, Supermärkten oder Imbissen erhielt fast jeder Zweite
Besuch von amtlichen Inspekteuren. Selbst von den 80.000 Firmen, die
Futterkomponenten oder Mischfutter für die Landwirtschaft liefern,
lagern oder mischen, wurden nur sechs Prozent kontrolliert.
Verunreinigungen bei solchen Unternehmen können aber die gesamte
Nahrungsmittelkette bis zu Bauern und Endverbrauchern in
Mitleidenschaft ziehen.
Lücken in der Überwachung tun sich laut stern gerade bei kleineren
Unternehmern der Futterbranche auf: Während große Mischfutterwerke
zum Beispiel alle paar Wochen überprüft werden, müssen viele
Spediteure oder regionale Produzenten noch nicht einmal damit
rechnen, auch nur einmal im Jahr unter die Lupe genommen zu werden.
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stern-Redakteurin
Nicole Heißmann
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