(ots) - Die EU-Kommission will den deutschen Sparern
vertraute Sicherheit nehmen. Davor warnt Stephan Götzl, der Präsident
des Genossenschaftsverbands Bayern, angesichts Brüsseler
Ãœberlegungen, die Einlagensicherungssysteme in Europa zu
vereinheitlichen. Für deutsche Einleger würde das die Begrenzung des
Schutzumfangs ihres Ersparten auf maximal 100.000 Euro bedeuten. In
Deutschland sind bislang mindestens 100.000 Euro pro Anleger
garantiert. Darüber hinaus gibt es freiwillige Sicherungssysteme. Die
Volksbanken und Raiffeisenbanken haben mit der Institutssicherung
seit vielen Jahrzehnten ein solches eigenständiges und bewährtes
System zum Schutz der Kundengelder. Götzl: "Dieses ist für die
gesamte Volkswirtschaft vorteilhaft. Es stiftet Vertrauen und sorgt
für Stabilität des Finanzsektors." Denn die genossenschaftliche
Institutssicherung verhindere Bankenschieflagen durch Prävention.
"Laufende Risikoüberwachung und -prüfung sowie frühzeitiges
Eingreifen ermöglichen es, Fehlentwicklungen bei Banken zu erkennen
und zu beseitigen", sagt der bayerische Verbandspräsident. Die
Vermeidung einer Bankinsolvenz sei die effektivste, effizienteste und
umfassendste Einlagensicherung. Deshalb müsse die Institutssicherung
politisch geschützt werden. Götzl: "Das ist ein nationales Interesse,
welches die Bundesregierung in Brüssel verdeutlichen muss und die
europäische Politik respektieren sollte."
Götzl wehrt sich deshalb dagegen, dass die EU-Kommission nunmehr
beabsichtigt, das national bewährte System der Institutssicherung
einem falsch verstandenen europäischen Integrationsgedanken zu
opfern. "Was gut ist, darf nicht wegharmonisiert werden. Die Art, wie
die Kreditgenossenschaften das Geld ihrer Kunden sichern, ist
erhaltenswert. Wer daran rüttelt, reduziert in Deutschland
Verbraucherschutz", so Götzl.
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