(ots) - Guido Westerwelles ehemaliger Büroleite Helmut
Metzner hat den Umgang der FDP mit ihm in der "Maulwurf-Affäre"
scharf kritisiert. "Zeitweise fühlte es sich so an, als ob man mich
aus der Schusslinie nimmt, in dem man mich standrechtlich erschießt",
sagte Metzner in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des
Hamburger Magazins stern. Er fühle sich seines Arbeitsplatzes
"beraubt". "Für die FDP bleibt der Schaden überschaubar, für mich ist
er erheblich", sagte der 42-Jährige, der sich eine neue Existenz als
Politikberater aufbauen will.
Metzner äußert sich im stern zum ersten Mal ausführlich zu der
Affäre, während der er im Dezember seinen Posten als Westerwelles
Büroleiter aufgeben musste. Die FDP hatte sich von ihm getrennt, weil
es in vertraulichen Dokumenten des US-Außenministeriums, die das
Internetportal Wikileaks Ende November veröffentlichte, geheißen
hatte, Metzner habe Details aus den Koalitionsverhandlungen zwischen
Union und FDP an die US-Botschaft weitergegeben. Metzner, der
daraufhin als "Maulwurf" bezeichnet worden war, bestreitet, dass er
Geheimnisse weitergegeben habe. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe
hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass ihr Vorermittlungsverfahren
wegen des Verdachts des Landesverrats und der Spionage eingestellt
werde.
Im stern-Interview beklagte Metzner, dass die Parteiführung
vorschnell über ihn geurteilt habe. Auch FDP-Chef Westerwelle selbst
habe nach Bekanntwerden der Vorwürfe nicht einmal das Gespräch mit
ihm gesucht. "Menschlich hätte ich es angemessen gefunden, wenn er
mit mir gesprochen hätte."
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stern-Redakteurin
Laura Himmelreich
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