(ots) - Skeptiker sind längst widerlegt: Ab und zu fährt
die Bahn doch, und sogar planmäßig. Zum Beispiel, wenn weder Weichen
noch Oberleitungen vereist sind. Wenn kein Frühjahrssturm Bäume auf
Gleise weht. Wenn keine Hitze die Klimaanlagen in den Waggons
lahmlegt. Wenn kein Herbstlaub die Züge zum Langsamfahren zwingt.
Wenn keine Lokomotive wegen technischen Defekts liegen bleibt. Und
wenn nicht wieder mal das Personal streikt. Dann ist die Bahn ein
wunderschönes hochmodernes Verkehrsmittel. Um nicht falsch verstanden
zu werden: Streiken ist das legitime Recht der Arbeitnehmer. Ebenso
legitim ist die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit.
Trotzdem war der gestrige Lokführerstreik unnötig wie der Heizer auf
der Elektrolok. Schließlich haben die Arbeitgeber der Hauptforderung
im Grundsatz schon zugestimmt. Für den Rest muss man verhandeln und
nur, wenn das nicht weiter bringt, streiken. Sonst verärgert die Bahn
auch die wohlwollendsten Kunden. Es ist höchste Eisenbahn, dass
Bahnunternehmen und Lokführergewerkschaft sich zusammensetzen und -
bitte ohne weitere Streiks - einigen.
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