(ots) - Die Union hat nach dem Rücktritt von
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ihre durch die
Plagiatsaffäre entstandene Sympathie-Delle wieder ausgebügelt. Im
stern-RTL-Wahltrend kletterte sie im Vergleich zur Vorwoche um 2
Punkte auf 36 Prozent - den Wert, den sie auch vor der Affäre hatte.
Die SPD fiel um 1 Punkt auf 26 Prozent. Die Werte der kleinen
Parteien änderten sich nicht: Die Grünen erreichen erneut 16 Prozent,
die Linke verharrt bei 10 Prozent, die FDP bei 5 Prozent. "Sonstigen
Parteien" würden 7 Prozent der Wähler ihre Stimme geben (-1).
Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem stern, zu Guttenbergs
Plagiatsaffäre habe viele Wähler der Union verschreckt. Dass die
Sympathiewerte jetzt wieder anzögen, zeige, dass sein Rücktritt "ein
absolut notwendiger Schritt für die Glaubwürdigkeit von CDU und CSU"
gewesen sei. Den Grünen, die im Oktober 2010 noch bis zu 25 Prozent
erreichten, schadet aus Sicht des Forsa-Chefs, dass sich die Union
und Teile der SPD schärfer von den Grünen abgrenzen, Kanzlerin Merkel
sie beispielsweise als "Dagegen-Partei" tituliert. Güllner: "Das
verfängt offenbar bei den Bürgern."
Der neue Verteidigungsminister Thomas de Maizière bekommt von der
Bevölkerung viele Vorschusslorbeeren. Jeder zweite Bürger (50
Prozent) hält nach einer stern-Umfrage seine Ernennung für eine gute
Lösung. Der Ansicht sind 59 Prozent der Unions-Anhänger, 73 Prozent
der FDP-Wähler und sogar 64 Prozent der SPD-Anhängerschaft. Bei den
Grünen äußern sich 53 Prozent mit seiner Berufung zufrieden, bei der
Linkspartei sind es 48 Prozent. Relativ viele Deutsche (36 Prozent)
haben sich allerdings noch kein Urteil gebildet. 14 Prozent aller
Befragten halten die Ernennung von de Maizières für keine gute
Lösung.
Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung
frei.
Datenbasis stern-RTL-Wahltrend: 2501 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger vom 28. Februar bis 4. März 2011, statistische
Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte. Datenbasis de Maizière: 1002
Befragte am 3. und 4. März, statistische Fehlertoleranz: +/- 3
Prozentpunkte. Institut: Forsa, Berlin; Auftraggeber: stern und RTL,
Quelle: stern-RTL-Wahltrend.
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