(ots) - Im Februar 2011 wurde mit 50,2 Prozent
erstmals für mehr als jede zweite Arzneimittelverordnung der
gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein rabattiertes Arzneimittel
abgegeben. Das zeigen die aktuellen Verordnungsdaten des
Marktforschers Insight Health.
Der aktuelle Anstieg der Rabattquote dürfte vor allem auf die mit
dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) zum 01.01.2011 in
Kraft getretene Änderung der Packungsgrößenverordnung zurückgehen.
Mit dieser Änderung wurden die Substitutionsmöglichkeiten erweitert.
So ist nun u. a. der Austausch von Arzneimitteln auch innerhalb der
Spannweiten der Normpackungsgrößen (N-Größen) erlaubt; z. B. dürfen
jetzt 100er-Packungen gegen 98er-Packungen ausgetauscht werden.
Dadurch stieg beispielsweise bei den Ortskrankenkassen der
Rabattanteil der Protonenpumpenhemmer Pantoprazol (von 36,6 auf 58,1
%) und Omeprazol (von 19,1 auf 48,7 %) zum Jahreswechsel (Dezember
auf Januar) deutlich an.
Den Anstieg der Rabattquote beförderten außerdem die neuen,
ausgeschriebenen Rabattverträge der Techniker Krankenkasse (TK), die
ab dem 01.02.2011 gelten. Die Rabattquote der TK erhöhte sich in der
Folge um knapp zehn Prozentpunkte. Allerdings erhöht nicht jede
Ausschreibung automatisch die Rabattquote. Werden durch
Ausschreibungen weitestgehend "nur" Portfolioverträge abgelöst, senkt
dies nicht selten den Anteil rabattierter Verordnungen, vor allem
dann, wenn je Los nur ein Bieter den Zuschlag erhält. Dies war
beispielsweise beim Start der dritten und vierten AOK-Tranche (Juni
2009 und April 2010) der Fall.
Die zum Januar 2003 in der GKV eingeführten Rabattverträge (§ 130a
(8) SGB V) blieben zunächst ohne große Wirkung. Das änderte sich
erst, als die Apotheker zum April 2007 vom Gesetzgeber verpflichtet
wurden, bei Vorliegen eines Rabattvertrages ein wirkstoffgleiches
Rabattvertrags-Arzneimittel auszuwählen (§ 129 (1) SGB V). Von August
2008 bis Dezember 2010 lag die Rabattquote dann relativ konstant um
47 Prozent; seit dem Jahreswechsel zeigt der Trend nun wieder
deutlich nach oben (Dezember 2010: 46,0 %, Januar 2011: 49,2 %,
Februar 2011: 50,2 %).
Hinweis für die Redaktionen: Weitere Informationen zu den
Rabattquoten und den Ausschreibungen einschließlich Grafiken erhalten
Sie unter http://www.presseportal.de/go2/rabattmarkt .
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