(ots) - Als absolut inakzeptabel und skandalös hat der
Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter
Meidinger, die Tatsache kritisiert, dass nun schon im dritten Jahr in
Folge die Hochschulen das Mehrfachbewerbungsverfahren nicht in den
Griff bekommen haben. "Vor Jahresfrist haben
Bundesbildungsministerium, Rektorenkonferenz und die Stiftung für
Hochschulzulassung hoch und heilig versprochen, dass ab 2011 das
Zulassungschaos der Vergangenheit angehören werde. Diese Ankündigung
hat sich in Luft aufgelöst. Nach wie vor sind die
Koordinationsprobleme zwischen der neuen Software für die
transparente Erfassung und Abwicklung der Mehrfachbewerbungen und den
einzelnen Hochschulen nicht gelöst. Nach wie vor funktioniert die
Schnittstelle von der zentralen Software zu den Hochschulen nicht.
Dies ist angesichts der aktuellen Lage, die durch doppelte
Abiturientenjahrgänge in Niedersachsen und Bayern sowie steigende
Studentenzahlen aufgrund des Wegfalls der Wehrpflicht gekennzeichnet
ist, nicht hinnehmbar!", sagte der Verbandsvorsitzende.
Meidinger befürchtet, dass auch in diesem Sommer- und
Wintersemester wieder Tausende von Nachrückverfahren nicht
fristgerecht abgeschlossen werden können und zahlreiche Studienplätze
unbesetzt bleiben bzw. Studenten ihre Studienplätze viel zu spät
zugewiesen bekommen, so dass sie unter Umständen ein Semester
verlieren werden. "Die erneute Verschiebung des Starts des
Bewerberportals hochschulstart.de ist die unrühmliche Fortsetzung
eines Endlos-Trauerspiels. Bedauerlich ist zudem, dass alle
Verbundstudiengänge wie Lehramts- und Bachelor-Studiengänge mit mehr
als einem Fach weiterhin vollständig aus den
Mehrfachbewerbungsverfahren ausgenommen werden und sich zahlreiche
Universitäten überhaupt nicht an dem Hochschulportal beteiligen",
betonte Meidinger.
Als Hauptschuldige an der Misere macht der Verbandschef
insbesondere die Hochschulleitungen aus. Diese hätten jahrelang
lautstark das Recht der Hochschulen auf eigenständige
Studentenauswahl eingefordert und jetzt, nachdem dies Realität sei,
stellten sie fest, dass man auf die neue Situation nicht vorbereitet
sei.
Als Konsequenz aus dem Versagen der Beteiligten fordert der
Philologenverband die Verabschiedung eines Bundesgesetzes zur
Hochschulzulassung. "Wenn die Beteiligten eine Lösung nicht
hinkriegen und das Bundesbildungsministerium ohnmächtig und tatenlos
der Entwicklung zusehen muss, ist der Gesetzgeber aus Verantwortung
gegenüber den Abiturientinnen und Abiturienten zum Handeln
verpflichtet", so Meidinger.
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